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T-City mit Preis für “Corporate Responsibility” ausgezeichnet

Die Deutsche Telekom wurde im Rahmen der „IX Jornadas Internacionales de Benchmarking en Responsabilidad Corporativa“ (Internationale Konferenz zur Bewertung und Vergleichbarkeit von  “Corporate Responsibility”) vom Wirtschaftsverband „Club de Excelencia en Sostenibilidad“ in Tarragona/Spanien mit dem Internationalen Preis für verantwortungsvolles Handeln im Bereich IKT und Nachhaltigkeit für das Projekt  „T-City – Wir leben Zukunft“ ausgezeichnet.

Übergeben wurde der Preis an Luis Neves, dem Vize-Präsideten des Bereichs “Corporate Responsibility”. Neves betonte, dass die positiven Auswirkungen des Projektes, quer durch alle Lebensbereiche einer Stadt, Hoffnung für die nachhaltige Entwicklung unserer Gesellschaft machen. Bemerkenswert sei zudem, dass nicht nur die öffentliche Verwaltung am Projekt partizipiert und profitiert, sondern auch die Bürger entscheidend an der Weiterentwicklung von „T-City“ beitragen.

In diesem Jahr wurden die teilnehmenden Unternehmen dazu aufgerufen, ihre Projekte zum Thema IKT und Nachhaltigkeit vorzustellen. Neben der Telekom präsentierten Unternehmen wie u.a. Vodafone, BSH und SanMiguel ihre IKT-Projekte zur Reduktion von CO²-Emissionen, der Verbesserung von Produktionsabläufen und der effizienteren Energienutzung.

Während der zweitägigen Konferenz wurde diskutiert und erörtert – unter der Berücksichtigung der Ziele des EU-Projekts „Digital Europe“ – was der Beitrag von IKT zu einem nachhaltigerem Wirtschaften sein kann. Der Austausch von Erfahrungen und die Präsentation von Projekten über das Thema IKT und Nachhaltigkeit standen hierbei im Mittelpunkt mit dem Ziel, die  “Corporate Responsability” und den gesellschaftlichen Fortschritt zu fördern und zu unterstützen.

Ausgerichtet wurde die Konferenz vom „Club de Excelencia en Sostenibilidad“, einem Wirtschaftsverband von in Spanien (u.a. Vodafone, BASF, Ericsson) tätigen Unternehmen, die sich zu einem nachhaltigen Wachstum im ökonomischen, ökologischen und sozialen Sinne bekennen.

Impressionen vom T-City-Tag am 23.2.2011 in Friedrichshafen

Der T-City-Tag fand im Zeppelin-Hangar statt, der 1.800 Personen fassen konnte. Die Halle wurde von zwei Shuttle-Bus-Linien aus der Innenstadt heraus im Halbstundentakt angefahren. In der Halle befand sich der mit der Werbung von T-City versehene Zeppelin, davor eine Bühne mit Hintergrundbildern und einer Großleinwand, auf die ausgewählte Szenen von der Bühne oder eingespielte Filme übertragen wurden. Die Veranstaltung wurde von der Schauspielerin und Journalistin Annett Fleischer moderiert. In den Phasen zwischen Präsentationen und Gesprächsrunden wurde Musik eingespielt.

T-City ZeppelinDie Resonanz der Friedrichshafener Bevölkerung war enttäuschend. Es waren wenig Besucher (geschätzt 500 – 800) insgesamt anwesend, vermutlich ein Drittel bestand aus vom Projekt bezahlten Personen (inkl. Ordner, Caterer, Sicherheitsdienste, Telekommitarbeiter, Berater etc.); Stadt und Telekom hatten mit wesentlich mehr Besuchern gerechnet – für die Besucher, die nicht mehr in die Halle passten, war eigens eine Übertragung der Reden ins benachbarte Restaurant und in eine Messehalle vorbereitet worden.

Öfter hörte man die Fragen: War es das falsche Programm für die Häfler? Oder die falsche Ansprache (nur Zeitung – das aber sehr erfolgreich)? Oder mussten alle Häfler an dem Mittwochnachmittag arbeiten? Oder sind die Häfler einfach desinteressiert – nicht nur T-City gegenüber, sondern auch der Kanzlerin? Oder war den Häflern der Weg zum Hanger zu weit, vor allem vor dem Hintergrund, dass in dem Einladungstext stand, der Einlass sei aufgrund der erwarteten hohen Besucherzahl nicht sicher?

Zu der Frage, ob vielleicht einfach keiner Zeit hatte, an einem Mittwoch zwischen 11 und 17 Uhr in den Zeppelin-Hangar zu kommen, kommen wir nach einer kurzen Überschlagsrechnung (Einwohner, Pressereichweite, Altersstruktur, Anteil Beschäftigte etc. berücksichtigend) zu dem Schluss: Mindestens 3.000 potentielle Besucher mit Zeit und Interesse hätte es gegeben. Dieses Potential hat man offenbar nur zu maximal einem Drittel ausschöpfen können.

Die Infostände zu den Projekten wurden gut besucht. Die Besucher, die vor Ort waren, haben sich dort eifrig über die Projekte informiert. Die Mitarbeiter an den Ständen waren fast ständig im Gespräch. Folgende Projekte wurden präsentiert:

– T-City allgemein
– Schwäbische.de auf Entertain
– KindergartenOnline
– De-Mail
– Behörden-Rufnummer 115
– HomeNetwork2.0
– Smat Grid
– Smart Metering
– derButler
– BodyTel
– Tumorkonferenz
– flinc – die spontane Mitfahrgelegenheit
– suchen.mobi
– Interaktives Wandern
– G/On
– Mobile Worker Bundles

T-CityAuf der Bühne wurden neben Projektpräsentationen im Gespräch mit Projektakteuren der Auftritt einer Gruppe von Kindern des Zukünftler-Kindergartens sowie drei sogenannte iPhone-Ratespiele dargeboten. Bei diesem Quiz konnten diejenigen, die eine von der Moderatorin über ihr iPhone gestartetes TV- oder Film-Musikstück erkannten, eine T-City-Tasse gewinnen. Neben der Bühne war das Zukünftler-Wohnzimmer aufgebaut. Das Interesse an dem Wohnzimmer, so berichten die Zukünftler, war überschaubar.

Um ca. 16.00 Uhr kamen dann Bundeskanzlerin Angela Merkel, Ministerpräsident Stefan Mappus, Oberbürgermeister Andreas Brandt, Telekom-Vorstandsvorsitzender Rene Obermann und T-Systems-Chef Reinhard Clemens auf die Bühne. Nach einer Rede von OB Brandt, in der er die Telekom lobte und die Notwendigkeit des Baus der B31 ansprach, bedankte sich Rene Obermann für die lobenden Worte, die Brandt für die Telekom gefunden hatte und sagte u.a. „Das Projekt T-City ist für die Telekom weiterhin wichtig.“

Als auflockerndes Element wurden die fünf Podiumsgäste auf die andere Seite der Bühne gebeten, wo die Zukünftler Vater und Tochter Bachmann im Zukünftler-Wohnzimmer der Bundeskanzlerin Smart Metering und BodyTel erläuterten. Die Kanzlerin stellte lenkende, erheiternde Fragen und trug so entscheidend zum Gelingen des Gesprächs bei. Auch im weiteren Verlauf der Gespräche war sie es, die durch Nachfragen und Kommentare dafür sorgte, dass eine lockere Gesprächsatmosphäre erhalten blieb.

Angela MerkelIm Anschluss sprach Stefan Mappus darüber, wie wichtig Infrastruktur sei (Breitband, Stuttgart 21) und dass Bodensee-Oberschwaben und auch Friedrichshafen wirtschaftlich sehr erfolgreich seien.

Schließlich hielt Frau Merkel eine Rede, in der sie auf die von OB Brandt erwähnte B31 einging und den Besuch eines Staatssekretärs ankündigte, mit dem man der Lösung einen Schritt näher kommen könne. Ein Zitat von Frau Merkel zur T-City: „ Also, wenn ich das jetzt richtig verstanden habe, wird hier gerade der Versuch unternommen, die Stadt technisch durchzustylen“.

Themenheft “Neue Informations- und Kommunikationstechnologien” erschienen

Mit dem Themenschwerpunkt „Neue Informations- und Kommunikationstechnologien“ ist im Mai ein neues Heft von „Die alte Stadt“ (Vierteljahreszeitschrift für Stadtgeschichte, Stadtsoziologie, Denkmalpflege und Stadtentwicklung) erschienen. Darin wird der derzeitige Diskurs über die Auswirkungen der neuen Informations- und Kommunikationstechnologien (IuK-Technologien) auf die Stadtentwicklung aufgegriffen und aus verschiedenen Blickrichtungen betrachtet.

So werden zum Beispiel mögliche negative Auswirkungen durch die neuen Technologien auf die Städte ebenso wie eine mögliche Förderung der Urbanität durch diese Technologien thematisiert. In fünf Beiträgen wird diskutiert, wie die neuen IuK-Technologien sich auf räumliche Strukturen auswirken, welche Veränderungen sie auf unseren Alltag haben und wie sie unser aktionsräumliches Handeln beeinflussen können.

Der erste Beitrag von Stefan Schmitz mit dem Titel „Urbanität 2.0 – Zur Entwicklung des Städtischen im Zeitalter zunehmender Virtualität“ setzt die beiden Begriffe der Urbanität und Virtualität in Beziehung zueinander und arbeitet heraus, wie sich beide überschneiden, verändern oder auch ergänzen können.

Markus Hesse diskutiert in dem zweiten Beitrag mit dem Titel „Raum und Zeit: neue Muster des aktionsräumlichen Handelns“ Veränderungen in Bezug auf das aktionsräumliche Handeln und die Zeitverwendung in Städten durch die neuen Technologien. Ob die mobile Nutzung des Internets einen Bedeutungsgewinn oder –verlust für lokale Aktivitäten vor Ort haben können, greift Heidemarie Hanekop im Anschluss in ihrem Beitrag „Mobiles Internet und lokaler Raum: Alltag zwischen lokaler Präsenz und ‚Always Online’“ auf.

Es folgt der Beitrag „Wandel in Friedrichshafen – von der Stadt des Zeppelin zur T-City“ von Lena Hatzelhoffer, Michael Lobeck, Wolfgang Müller und Claus-C. Wiegandt über das Projekt T-City und die Frage, wie die Umsetzung eines solchen Projekts eines privaten Großunternehmens in Verbindung mit den spezifischen lokalen Voraussetzungen einer Mittelstadt wie Friedrichshafen erfolgreich sein kann. Der letzte Beitrag zu dem Thema „Mediale Infrastrukturen“ von Gebhard Rusch nimmt eine medientheoretische Einordnung der neuen IuK-Technologien als neue virtuelle Infrastrukturen vor.

Friedrichshafen führt das „Handyparken“ ein

Seit gestern ist es in Friedrichshafen nach Angaben der Stadt möglich, auf allen öffentlichen Parkplätzen die Parkgebühren einfach und schnell mit dem Handy zu bezahlen. Dadurch wird das aktive Parkscheinziehen am Automaten überflüssig, allerdings auch genauso die Ausrede, dass der Automat kaputt war.

Möglich macht dies das Unternehmen Mobile City. Für die Nutzung gibt es zwei mögliche Varianten. Vielparker können sich einmalig auf der Homepage von Mobile City registrieren. Im Anschluss reicht für das Starten des Parkvorgangs ein kostenloser Anruf bei einer Parkzonen-  nummer, bei welchem der Parkbeginn und die Höchstparkdauer auf einem Band angesagt werden.

Zum Beenden des Parkvorgangs wird erneut ein Anruf bei der Parkzonennummer getätigt, so dass die Parkzeit minutengenau berechnet werden kann. Die Abrechnung wird danach per Bankeinzug oder per Prepaid-Guthaben bei Mobile City vorgenommen.

Personen, die nicht registriert sind, senden einfach eine SMS mit der individuellen Kennung des Parkplatzes, dem eigenen KFZ-Kennzeichen und der gewünschten Parkdauer an die bundesweit einheitliche Kurzwahlnummer 44077. Ob die Autofahrer bezahlt haben oder nicht, können die Kontrolleure mit Hilfe einer Software in den Kontrollgeräten feststellen.

Die Vorteile dieses Verfahrens sind vielfältig. Es spart neben Zeit auch den Gang zum Parkautomaten, macht passendes Kleingeld überflüssig, ermöglicht ein spontanes Verlängern der Parkdauer ohne erneutes Hingehen zum Auto und bietet eine minutengenaue Abrechnung der Parkkosten für registrierte Nutzer. Zudem muss bei registrierten Nutzern die Parkdauer nicht im Voraus festgelegt werden und es besteht laut Mobile City eine volle Kostentransparenz.

Bisher ist dieser Service allerdings nicht in Parkhäusern möglich. Eine Lösung dafür wird aber nach Angaben der Stadt Friedrichshafen für Herbst 2010 angestrebt. Dann wäre Friedrichshafen die erste Stadt in Deutschland, die eine Kompaktlösung für das Parken auf öffentlichen Parkplätzen und in Parkhäusern anbietet.

Da man in Parkhäusern allerdings meistens auf dem Weg zum Auto automatisch an den Kassenautomaten vorbei kommt, ist hier die zu erwartende Einsparung an Aufwand im Vergleich wahrscheinlich eher gering. Dennoch wird das Handyparken für einen Teil der Friedrichshafener mit Sicherheit eine Erleichterung im Alltag bieten.