Kürzlich veröffentlichte der Verband BITKOM die Studie „Jugend 2.0“, bei welcher im vergangenen November 737 Kinder und Jugendliche zwischen 10 und 18 Jahren zu ihrem Verhalten im Internet und dessen Bedeutung für ihren Alltag befragt wurden. Thematisiert wurden dabei neben den Häufigkeiten und der Art der Internetnutzung auch Fähigkeiten im Umgang mit dem Computer, mit Social Networks und mit Daten im Internet sowie positive und negative Erfahrungen aus dem Web 2.0.
Die Ergebnisse sind neben den Gesamtwerten für die Befragten aufgeteilt in drei Altersgruppen (10-12 Jahre, 13-15 Jahre und 16-18 Jahre) sowie nach Geschlecht dargestellt, so dass auch Veränderungen der Nutzung der neuen Medien mit dem Alter und/oder Geschlecht erkennbar werden.
Folgendes stellte sich unter anderem heraus:
– 92 % der Jugendlichen besitzen ein eigenes Handy (89 % der Jungen, 94 % der Mädchen) und 75 % bereits einen eigenen stationären oder tragbaren Computer.
– Die beliebteste Freizeitbeschäftigung ist dennoch das Treffen von Freunden (68 %), gefolgt von Surfen im Internet (39 %).
– 98 % der Jugendlichen sind zumindest gelegentlich online. Beliebteste Tätigkeiten im Internet sind die Informationssuche (76 %), das Anschauen von Filmen und Videos (73 %), das Chatten mit Freunden (65 %) und das Anhören von Musik (63 %).
– Im Alter von 16 bis 18 Jahren haben so gut wie alle Jugendlichen eine eigene E-Mail-Adresse (98 %), auf alle Altersklassen bezogen haben dies beachtliche 82 %.
– Die Kommunikation mit Freunden erfolgt über verschiedene Kommunikationswege: Festnetztelefonieren (65 %), SMS-Versand (57 %), Internet-Chat (51 %), Briefe schreiben (5 %).
– 74% der Jugendlichen insgesamt nutzen aktiv soziale Netzwerke (42 % der 10-12-Jährigen, 93 % der 16-18 Jährigen), im Durchschnitt sind die Jugendlichen in 2 Netzwerken angemeldet. Bei Mädchen ist die Nutzung noch stärker verbreitet als bei Jungen
– 64 % der Jugendlichen haben im Internet ihr Wissen verbessert, 43 % können sich ein Leben ohne Internet gar nicht mehr vorstellen und 28 % haben neue Freunde über das Internet kennengelernt.
– Fast jeder Fünfte der Befragten ist über das Internet schon einmal beleidigt oder belästigt worden, über 8 % wurden Lügen verbreitet.
– 58 % der Jugendlichen wünschen sich einen besseren Schutz ihrer Daten und Fotos im Internet, 57 % fordern einen intensiveren Computereinsatz im Unterricht und 40 % wollen besser vor Gewaltdarstellungen im Internet geschützt werden.
In der Studie zeigt sich also neben dem hohen Stellenwert des Internets sowie neuer Kommunikationsmedien für Kinder und Jugendliche auch der bereits selbstverständliche Umgang damit. Umso wichtiger ist es also, eine entsprechende Kompetenz und eine Einschätzung der Erfahrungen im Internet aufzubauen, so dass vor allem die jüngeren auch die unzähligen Möglichkeiten und möglicher Risiken im Netz bewerten können.