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Studie – Social media around the world 2011

Wie die Nutzung von Social Media weltweit verglichen erfolgt, untersuchte die Forschungsagentur InSites Consulting. Die Ergebnisse in Form von Fakten, Statistiken und Grafiken wurden in einer Präsentation zusammengestellt und veröffentlicht.

Die Studie umfasst die vier Themen „Main Adoption & Usage of Social Networks“, „Connections on Social Networks: People and Brands”, “The Role of Employees in making Companies more human” und “Mobile Internet, Location Based & Augmented Reality”. Dazu wurden 9027 Nutzer (über 15 Jahre) in 35 Ländern befragt.

Über 70 % der Internetnutzer verwenden der Studie nach soziale Netzwerke. Im Durchschnitt sind die Nutzer in Europa Mitglied in 1,9 sozialen Netzwerken, in den USA in 2,1, in Brasilien 3,1 und in Indien in 3,9 sozialen Netzwerken. Durchschnittliche Facebooksessions dauern dabei 37 Minuten und Twittersessions 23 Minuten. Generell nutzen Facebook mehr als 400 Millionen Personen täglich.

Ein Smartphone haben 38 % der Internetnutzer weltweit. Die Intensität der Nutzung von sozialen Netzwerken nimmt durch die mobile Nutzung über das Smartphone zu im Vergleich zu Personen ohne Smartphone. Die meisten der verwendeten Apps machen Apps für soziale Netzwerke aus.

Ein mit 12 % eher kleiner Anteil der Smartphonenutzer verwenden Location Based Services, wobei 20 % dieser täglich darauf zugreifen. 37 % der Befragten nutzen Location Based Services dagegen nicht aufgrund von Datenschutzbedenken.

Weitere, über diese kurze Vorstellung hinausgehende interessante Ergebnisse zu den vier Teilthemen bietet die Präsentation.

Online-Kommunikation von Unternehmen, Behörden und Non-Profit-Organisationen über Social Media

71,3 % der Organisationen setzen Social Media aktiv in der Kommunikation ein. Dies ergibt die Studie „Social Media Governance 2011 – Kompetenzen, Strukturen und Strategien von Unternehmen, Behörden und Non-Profit-Organisationen für die Online-Kommunikation im Social Web“, welche von der Universität Leipzig und der Fink & Fuchs Public Relations AG durchgeführt wurde.

Befragt wurden Kommunikationsmanager und PR-Verantwortliche in Unternehmen, Behörden und Non-Profit-Organisationen in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Folgende Themenschwerpunkte wurden dabei untersucht:

– Veränderung des Arbeitsalltags von Kommunikationsverantwortlichen durch Social Media

– Kompetenzen und Qualifikationsangebote für die Kommunikation im Social Web

– Tools und Anwendungen in der Unternehmenskommunikation

– Strategien von Organisationen für die Social-Media-Kommunikation

– Rahmenbedingungen für die interaktive Kommunikation (Governance-Strukturen)

– Zusammenhang von Kompetenzen, Strategien, Aktivitäten und Ordnungsrahmen

– Entwicklungsdynamik im Zeitverlauf: Fortschritte und Schwachpunkte (Vergleich mit den Ergebnissen der Vorgängerstudie „Social Media Governance 2010“)

Die Anzahl der Organisationen, die Social Media in der Kommunikation nutzen, ist im Vergleich zu der ersten Studie im Jahr 2010 um 17 % gestiegen. Nicht im Social Web aktiv sind damit heute 28,7 Prozent der Befragten.

Dabei bestehen Unterschiede in den organisatorischen Rahmenbedingungen für Sozial Media in den Unternehmen. Bei nur maximal einem Drittel der befragten Organisationen gibt es laut Fink & Fuchs Public Relations AG entsprechende  personelle Ressourcen, Guidelines, Trainingsangebote oder Monitoring-Tools.

In Bezug auf die Art der Medien werden bei zwei Dritteln der Befragten regelmäßig Online-Communities wie Facebook, XING oder LinkedIn für berufliche Zwecke genutzt. Danach folgen mit 55 % Videoportale, mit 34 % Twitter und mit 32 % Blogs. Die Hälfte der Befragten nutzt Social Media dabei für das Management von Inhalten, den Dialog mit Stakeholdern, den Netzwerkaufbau oder die Konzeption und Strategieentwicklung.

Entsprechende Social-Media-Strategien für die Unternehmenskommunikation liegen bei 74 % der Befragten vor, beziehen sich aber meistens auf einzelne Social-Media-Plattformen (wie Facebook-Pages oder Twitter-Accounts). Übergreifende Strategien für Social-Media-Kommunikation im Gesamtunternehmen oder plattformübergreifende Kampagnen gibt es dagegen nur bei jeder fünften Organisation.

Hemmnisse bei der Umsetzung bestehen laut der Studie im hohen personellen und finanziellen Aufwand (76 %), im Kontrollverlust (55 %) und im Mangel an überzeugenden Konzepten (52 %).

Entsprechend der Ergebnisse wurden in der Studie Handlungsempfehlungen für die Praxis für fünf zentrale Handlungsfelder herausgearbeitet:

1) Systematische Analyse und Monitoring sozialer Medien zur frühzeitigen Identifikation von Chancen und Risiken.

2) Klare Erfolgskriterien durch Analysen des Meinungssentiment und die Betrachtung des Einflusses von Social Media auf Geschäftsprozesse im Sinne von Verschlankung, Qualität oder Geschäftsanbahnung und Abverkauf zur Legitimierung von Investitionen in Social Media.

3) Qualifikation der Mitarbeiter, um mit der Entwicklung bei Social Media mithalten zu können.

4) Stringente Organisation durch übergeordnete Social-Media-Boards aufgrund von steigender Zahlen an Anwendungsfeldern und involvierten Abteilungen.

5) Kulturelle Anschlussfähigkeit durch eine grundsätzliche Bereitschaft zur kommunikativen Offenheit und Dialogen.

Wie viele Internetnutzer sind Mitglied eines sozialen Netzwerks?

Dass Soziale Netzwerke einen immer bedeutenderen Anteil bei der Nutzung des Internets ausmachen, ist bereits länger bekannt. Wie viele Personen soziale Netzwerke in Deutschland aber tatsächlich nutzen, verdeutlicht eine Umfrage des Verbands BITKOM aus dem April. Den Ergebnissen nach sind 40 Millionen Deutsche Mitglied in einem sozialen Netzwerk, was drei Viertel der Internetnutzer entspricht.

Im Vergleich zum Jahr 2010 ist die Nutzerzahl damit um 10 Millionen angestiegen. Hier zeigt sich eine schnelle Ausbreitung der Nutzung. Von den unter 30-Jährigen sind laut BITKOM sogar 96 % der Internetnutzer in einem sozialen Netzwerk.

Mit 80 % ist in der Altersgruppe der 30- bis 49-Jährigen ebenfalls ein großer Anteil Mitglied eines solchen Netzwerks. Zudem gaben die Befragten an, meistens mehr als ein soziales Netzwerk zu nutzen. Die durchschnittliche Anzahl an Netzwerken pro Befragten liegt bei 2,4.

Hinweise auf die Häufigkeit der Nutzung sozialer Netzwerke gibt ergänzend dazu eine aktuelle Studie des Meinungsforschungsinstituts Forsa, wie golem.de berichtet. In der Studie zeigte sich, dass mehr als jedes dritte Mitglied eines sozialen Netzwerks dieses mindestens eine Stunde am Tag nutzt. Ungefähr ein Drittel der Mitglieder verbringt dagegen weniger als eine Stunde am Tag in dem Netzwerk und ein weiteres Drittel sogar weniger als eine Stunde in der Woche.

Hier zeigt sich also eine eher unterschiedliche Nutzungsintensität. In Bezug auf die Verteilung der Häufigkeit der Nutzung auf verschiedene Altersgruppen gibt es leider keine genauere Aufschlüsselung, zu vermuten ist jedoch eine wesentlich häufigere Nutzung in den jüngeren Altersgruppen.

Längere Nutzungszeiten mit mindestens zwei Stunden am Tag gaben insgesamt 11 % der Befragten an. In Bezug auf die Intensivnutzer halten sich mehr Frauen (13 %) als Männer (8%) mehr als zwei Stunden am Tag in sozialen Netzwerken auf.

Wie werden sich die Nutzerzahlen weiter entwickeln? Zumindest in Bezug auf die kommenden, jungen Generationen scheint es noch ein beachtliches Nutzerpotenzial zu geben, so dass die sozialen Netzwerke weiterhin wachsen werden.

Frauen ziehen im Web den Männern gleich

Die Zeiten, in denen das Internet den Herren größtenteils vorbehalten war, sind spätestens in diesem Jahr vorbei. Bitkom hat eine Studie veröffentlicht, aus der hervorgeht, dass Frauen (71 %) bei der Internetnutzung den Männern (73 %) fast gleichauf sind. Zwei Jahre zuvor nutzten nur 60% der weiblichen Bevölkerung das Internet.

Bei der Nutzungsdauer zeigt sich, dass männliche Nutzer im Schnitt 146 Minuten täglich im Netz unterwegs sind, hingegen Frauen 130 Minuten. Bei der Nutzung der kommunikativen Möglichkeiten zeigt sich eine Dominanz der weiblichen User. Vier von fünf Frauen sind Mitglied in einem sozialen Netzwerk, bei den Männern sind es etwa drei Viertel. Deutlicher wird dieses Verhältnis bei den Befragten zwischen zehn und 18 Jahren, hier liegt der Anteil bei den Mädchen bei 84%. Die Jungs sind nur zu etwa zwei Drittel Mitglied in einer Community. Auch beim Einkauf im Web sind die Frauen an den Männern vorbeigezogen. 88 % der Frauen haben mindestens einmal im Netz einen Einkauf getätigt, Männer dagegen nur zu 83 %.

Weniger positiv und nach wie vor stagnierend ist der geringe weibliche Anteil in den IT-Berufen. So beträgt der Frauenanteil der Studierenden im Fach Informatik weniger als ein Fünftel. Der Anteil der auszu-
bildenden Frauen im IT-Bereich beträgt insgesamt nur etwa 9 %.

Das Internet ist keine Männerdomäne mehr

Welche Potenziale stecken in Twitter?

Der arabische Frühling und die Naturkatastrophen der jüngeren Zeit rücken die neuen Medien in den Fokus der aktuellen Diskussion und hinterfragen die Bedeutung der klassischen Medienkanäle. Ein anderes vieldiskutiertes Thema ist der Umgang mit Nutzerdaten, v. a. Facebook und Google waren Gegenstand der Kritik. Doch welche Potenziale bieten die Nutzerdaten Twitters und wie lässt sich damit Geld verdienen?

Rosaura Ochoa | Flickr.com

Rosaura Ochoa | Flickr.com

In einem Interview von politik-digital mit dem Social Media Experten Dr. Axel Bruns der Queensland University of Technology Brisbane wird die Rolle der neuen Medien im Verlauf von Katastrophenereignissen erörtert. Um Rückschlüsse auf die Nutzung und Funktion von Twitter während Katastrophenereignissen abzuleiten, wertet Bruns u.a. das Aufkommen bestimmter hashtags, während des Überflutungsereignisses in Australien, der Erdbeben in Christchurch in Neuseeland und der Katastrophe in Japan aus.

Die Nutzung von Twitter im Verlauf von Katastrophenereignissen lässt sich demnach in zwei Phasen gliedern. In der ersten Phase nimmt die Plattform eine Funktion komplementär zu den klassischen Massenmedien ein bzw. wird gleichzeitig als Verbreitungskanal der Massenmedien selbst genutzt. Zusätzlich werden durch Augenzeugenberichte, Fotos und Videos Informationen aus erster Hand zugänglich gemacht.

Durch die große Anteilnahme unbeteiligter Twitter-Nutzer ist das Nachrichtenvolumen weitaus größer als in der folgenden  zweiten Phase:  Die Anteilnahme der Weltöffentlichkeit wendet sich neuen Dingen zu und die Nutzung des sozialen Netzwerks konzentriert sich nun in der Hauptsache auf die Betroffenen, indem Twitter zur Kommunikation zwischen Institutionen wie der Feuerwehr, Polizei, Rettungsdienst usf. und dem Bürger beiträgt.

Official U.S. Navy Imagery | Flickr.com

Official U.S. Navy Imagery | Flickr.com

Werden die Katastrophenereignisse in Australien bzw. Neuseeland Japan gegenübergestellt, weisen erstere tatsächlich eine klare Gliederung in zwei Phasen auf, in Japan ist diese duale Struktur weniger deutlich. Das Erdbeben in Christchurch bzw. das Überflutungsereignis in Australien waren in sich abgeschlossene Ereignisse; die Verkettung der einzelnen Katastrophenereignisse Japans zeigen ein komplexeres Bild, das sich auch in der Nutzung der sozialen Netzwerke widerspiegelt.  Werden auf den Tsunami bezogene hashtags seltener,  bleibt die Aufmerksamkeit auf das Reaktorunglück anhaltend.

Vergleicht man die Bedeutung der neuen Medien mit den klassischen Medien zeigt sich, dass den sozialen Netzwerken momentan eine ergänzende Rolle zukommt und als zusätzlicher Kommunikationskanäle genutzt werden. In Japan ist die Zahl der Twitternutzer laut bazonline in der Woche, in der die Katastrophe ihren Anfang fand, auf 7,5 Millionen Nutzer gestiegen, u.a. auch, weil die Telefon-  und Mobilfunknetze überlastet waren.

Auch wird die Selbstorganisation und Eigeninitiative der Bürger unterstützt, da eine größere Anzahl von Personen erreicht wird und organisiert werden kann. So unterstützte das soziale Netzwerk die Menschen dabei, Freunde und Angehörige aufzufinden und sich über die Lage zu informieren. Gleichzeitig wird, im Gegensatz zu den klassischen Medien, eine Kommunikation in zwei Richtungen ermöglicht.
Es muss jedoch bedacht werden, dass die Verbreitung von veralteten Informationen oder Falschinformationen wahrscheinlicher wird. U. a. kam das Gerücht auf, dass infolge eines Brandes in einer Ölraffinerie mit giftigen Regen zu rechnen sei. Die Twitternutzer selbst können, im besten Fall, als Korrektiv wiederum dem entgegen wirken.

Die klassischen Medien sind bei der Informationsverbreitung  aber nach wie vor der dominierende Kanal, da eine weitaus größere Anzahl von Menschen erreicht wird und so Informationen über Evakuierungen oder Warnungen weitergeleitet werden können. V.a. werden auch die sogenannten offliner erreicht, die nicht der Krisen-Community angehören. Dennoch ist mit einer wachsenden Bedeutung von Twitter während Krisenereignissen in Zukunft zu rechnen.

© daveeza | Flickr.com

© daveeza | Flickr.com

So zeigte sich, dass der Umgang mit Twitter, im speziellen mit den hashtags, seitens der Nutzer vertrauter wurde nachdem auf das im Dezember aufgetretenen Erdbeben im Februar ein Zweites folgte. Zu hoffen bleibt, dass in Zukunft die entsprechenden Kenntnisse im Katastrophenfall bereits vorhanden sind.
Sowohl die australische, als auch die neuseeländische Regierung richtete in der Folge der Katastrophen offizielle Twitterkanäle ein, welche auch in Zukunft die Koordinierung der Maßnahmen unterstützen sollen. Hier ergibt sich die Forderung, dass solche Kanäle nicht ad-hoc eingeführt, sondern bereits vorhanden sein sollten um im Krisenfall optimal zu funktionieren.

In eine ganz andere Richtung bei der Auswertung von Twitterdaten ging der Australier Alex Davies laut taz-online. Davies entwickelte einen Algorithmus, der Tweets nach Begriffen durchsucht, welche Freude und Trauer ausdrücken. Die Ergebnisse werden auf einer Karte abgebildet. Dabei stellte sich überraschenderweise heraus, dass die Deutschen – setzt man die ausgewerteten Tweets als Maßstab an – das wohl glücklichste Volk  der Welt seien.

Die beiden vorgestellte Beispiele der Datenauswertung lassen vielleicht erahnen, welche möglichen Potenziale in der sozialen Plattform stecken und lösen die immer wieder gestellte Frage des Geschäftsmodells und der Finanzierung von Twitter. Zeit-online versucht, darauf eine Antwort zu geben. Dem gewöhnlichen Twitter-Nutzer wird, in der Regel, nicht unbedingt bewusst sein, welche Daten das Unternehmen sammelt:

“So wird zu jedem Tweet gespeichert, in welcher Zeitzone und Sprache, zu welchem Zeitpunkt und Ort, mit welcher Software und von welchem Account aus er abgeschickt wurde. Außerdem speichert Twitter, wie viele Follower der Account hat und wie vielen erfolgt. Wenn ein Tweet sich auf einen anderen bezieht, wird auch die ursprüngliche Botschaft gespeichert.”

Im Normalfall stellt Twitter nur begrenzte Möglichkeiten zur Suche und Datenauswertung bereit. Die Suchfunktion ist beispielsweise auf 1500 Einträge beschränkt. Ältere, viel diskutierte Beiträge werden daher nach einiger Zeit nicht mehr aufzufinden sein. Wer Zugang zu diesen Daten haben möchte, muss dafür bezahlen. Wie zeit-online berichtet, gibt es bereits mehrere Firmen, die sich auf die Bereitstellung dieser Daten spezialisiert haben, und verschiedene Angebote für Interessenten bereitstellen. Hierbei stellt sich wiederum die Frage nach dem Umgang mit Nutzerdaten.

“Selbstverständlich ist Veröffentlichung das primäre Ziel des Dienstes. Vielen Nutzern ist aber wohl nicht klar, was die Vernetzung vermag. Aus vielen Einzelinformationen lassen sich völlig neue Erkenntnisse ableiten – im Zweifel auch solche, die mehr über die Nutzer verraten, als ihnen lieb ist. Damit ist auch erklärt, warum der Dienst ebenso wie Google oder Facebook kostenlos ist und bleiben wird: Viele sollen kommen. Umsonst aber ist das nicht. Die Nutzer zahlen mit ihren Daten – und die sind Geld wert.”