Archiv für den Monat: Februar 2012

Digitale Kommunikation im Wandel

Seit ihrer Einführung vor fast 20 Jahren hat die SMS einiges mitgemacht. Zunächst als digitales Geschenk an die Kunden eingeführt, da man auf Seiten der Netzbetreiber nicht mit genügend Interesse rechnete entwickelte sie sich beständig zum Lieblingskommunikationsmittel der Deutschen.

Laut BITKOM Schätzungen erreichte das SMS-Volumen in Deutschland im letzten Jahr mit 46 Milliarden verschickten Nachrichten einen historischen Höchststand. Die Gründe für diese Entwicklung liegen neben der gestiegenen Verbreitung von Mobiltelefonen (in Deutschland gibt es mittlerweile mehr Handys als Einwohner) sicherlich auch in immer günstigeren Mobilfunktarifen.

Doch es droht Ungemach. Glaubt man Chris Ziegler von The Verge, so tritt die SMS in Europa langsam den Rückzug an. Dies gilt selbstverständlich nicht für alle europäischen Länder, wie die zuvor genannten Zahlen für Deutschland belegen. Ziegler bezieht sich in seinem Artikel auf die Erhebungen des größten finnischen Mobilfunkanbieters, Sonera, der das SMS Aufkommen am 24. Dezember 2011 maß. Die Anzahl von 8,5 Millionen verschickten Nachrichten lag dabei um 22 Prozent niedriger als im Vorjahr.

Grund für den SMS-Schwund könnte die stetig steigende Nutzung des mobilen Internets per Handy sein, die auch die Nutzung von Facebook, Twitter und Nachrichten Apps wie WhatsApp oder yuilop begünstigen durch die den Kunden meist keine zusätzlichen Kosten entstehen. Es bleibt abzuwarten, ob die SMS erneut überraschen kann, oder die 160 Zeichen von der digitalen Bildfläche verdrängt werden.

Themenreihe e-motion 2012: Sexuelle Aufklärung in Zeiten von Google, Facebook & Co.

Warum gibt es das Internet? Die scherzhafte Antwort vieler Netzbewohner auf diese Frage lautet Porn!. Die Ergebnisse entsprechender Suchanfragen lassen den Eindruck zu, dass dies tatsächlich der Fall sei. Unbestrittenermaßen ist es heutzutage mit Hilfe des Internets wesentlich einfacher, Zugang zu Erotikinhalten zu bekommen, die früher Videotheken, dem Zeitschriftenhandel oder dem TV-Abendprogramm vorbehalten waren.

Gerade Jugendliche können so bestehende gesetzliche Regelungen umgehen. Die Medien sprechen teilweise schon von der Generation Porno. Doch der digitale Zugang zu Sexualität bringt nicht nur Schlechtes mit sich. Englischsprachige Internetportale wie ICYC (In Case You’re Curious), Sexetc.org oder Suchmaschinenanfragen erlauben es Heranwachsenden, heute anonym Fragen zu Themen zu stellen, die eventuell nicht im Sexualkundeunterricht behandelt wurden oder zu viel Scham vor Freunden und Familie hervorrufen.

Es bleibt jedoch das Problem, wie man Jugendliche erreicht. Den Weg zu den oben genannten Angeboten werden sie am ehesten finden, wenn sie explizit danach suchen. Werden stattdessen gängigere Suchbegriffe zum Thema Sexualität eingegeben, behalten Erotikangebote in der Trefferliste die Nase vorn.

„Hier demonstriert das Internet“

Hier demonstriert das Internet„. Mit diesen Worten erklärte Peter Zschunke (@pedromiramis) fragend dreinblickenden Passanten, was sich bei der Berliner Anti-ACTA Demo unter den Linden abspielte.

In der Hauptstadt und in mehr als 60 anderen deutschen Städten fanden sich am vergangenen Samstag mehrere zehntausend Menschen ein, um ihren Widerstand gegen das Anti-Counterfeiting Trade Agreement, kurz ACTA, zum Ausdruck zu bringen. Dieses Abkommen hat die Einrichtung internationaler Standards im Kampf gegen Produktpiraterie und Urheberrechtsverletzungen zum Ziel.

Die überwiegend jungen Demonstranten trotzten den Minusgraden und machten ihrer Unzufriedenheit gegenüber den Filmstudios, Plattenfirmen und Regierungen Luft, die ACTA auf den Weg gebracht haben. Ihre Befürchtung: ACTA wird das Internet nachhaltig verändern und dessen Grundgedanken des freien Informationsaustausches weitgehend einschränken.

Den Protesten in Deutschland waren Protestkundgebungen in Großbritannien, Schweden und Polen vorausgegangen  die die Demonstranten in Deutschland sehr motiviert hatten.

Deutschland hat seine Zustimmung zu ACTA vorerst verweigert, da Bundesjustizministerin Leutheusser-Schnarrenberger [FDP] neuerliche Bedenken bezüglich des Abkommens geäußert hat.

Themenreihe e-motion 2012: E-Health – Gewichtsverlust mit elektronischen Helferlein

Spitzensportler oder Couch Potatoe – immer mehr Menschen möchten ihr Wohlbefinden verbessern und ihre Leistungsfähigkeit steigern. Im Gegensatz zu Trimm-dich-Pfaden oder Besuchen im Fitnessstudio, die früher das höchste der Gefühle darstellten, ist Sport für viele heute zu einer Wissenschaft geworden.

Maßgeblichen Anteil an dieser Entwicklung hat dabei neben dem gesteigerten Gesundheitsbewusstsein die größere Verfügbarkeit von einfach zu handhabenden Messinstrumenten, die es auch Müller, Meier, Schulze erlaubt, verbrannte Kalorien, zurückgelegte Kilometer oder das eigenen Schlafverhalten im Auge zu behalten.

Während sich die ersten Geräte auf das Zählen von Schritten oder die Erfassung zurückgelegter Routen per GPS beschränkten, sind die kleinen Helferlein der aktuellsten Generation vollends vernetzt und vereinen oftmals viele der zuvor genannten Funktionen. Motorals Motoactv erlaubt es beispielsweise, je nach Sportart vordefinierte Profile zu wählen, um die eingebauten Sensoren ideal zu nutzen.

m Anschluss an den Waldlauf oder die Fahrradtour können Nutzer ihre Geräte mit dem PC synchronisieren und verschiedene Merkmale auswerten lassen. Wem das noch nicht genügt, dem bieten viele Anbieter mittlerweile die Möglichkeit, sich über das Internet mit anderen Sportbegeisterten zu vernetzten. Neben Leistungswerten, die geteilt werden können, ist es möglich, sich Ziele zu setzen (beispielsweise X Kilometer innerhalb von 60 Minuten zu joggen) und andere Menschen am eigenen Fortschritt teilhaben lassen.

Ein positiver Nebeneffekt dieser Entwicklung ist die Entstehung eines Datensatzes, der in dieser Form bisher höchstwahrscheinlich nicht existierte. Die verschiedenen Communities machen sich Schlafrhythmen, Herzfrequenz und Ernährungsgewohnheiten dabei bereits schon zu Nutze, um bestehende gesundheitliche Probleme oder Möglichkeiten für Leistungssteigerungen auszuloten.