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Themenreihe e-motion 2012: Sexuelle Aufklärung in Zeiten von Google, Facebook & Co.

Warum gibt es das Internet? Die scherzhafte Antwort vieler Netzbewohner auf diese Frage lautet Porn!. Die Ergebnisse entsprechender Suchanfragen lassen den Eindruck zu, dass dies tatsächlich der Fall sei. Unbestrittenermaßen ist es heutzutage mit Hilfe des Internets wesentlich einfacher, Zugang zu Erotikinhalten zu bekommen, die früher Videotheken, dem Zeitschriftenhandel oder dem TV-Abendprogramm vorbehalten waren.

Gerade Jugendliche können so bestehende gesetzliche Regelungen umgehen. Die Medien sprechen teilweise schon von der Generation Porno. Doch der digitale Zugang zu Sexualität bringt nicht nur Schlechtes mit sich. Englischsprachige Internetportale wie ICYC (In Case You’re Curious), Sexetc.org oder Suchmaschinenanfragen erlauben es Heranwachsenden, heute anonym Fragen zu Themen zu stellen, die eventuell nicht im Sexualkundeunterricht behandelt wurden oder zu viel Scham vor Freunden und Familie hervorrufen.

Es bleibt jedoch das Problem, wie man Jugendliche erreicht. Den Weg zu den oben genannten Angeboten werden sie am ehesten finden, wenn sie explizit danach suchen. Werden stattdessen gängigere Suchbegriffe zum Thema Sexualität eingegeben, behalten Erotikangebote in der Trefferliste die Nase vorn.

„Hier demonstriert das Internet“

Hier demonstriert das Internet„. Mit diesen Worten erklärte Peter Zschunke (@pedromiramis) fragend dreinblickenden Passanten, was sich bei der Berliner Anti-ACTA Demo unter den Linden abspielte.

In der Hauptstadt und in mehr als 60 anderen deutschen Städten fanden sich am vergangenen Samstag mehrere zehntausend Menschen ein, um ihren Widerstand gegen das Anti-Counterfeiting Trade Agreement, kurz ACTA, zum Ausdruck zu bringen. Dieses Abkommen hat die Einrichtung internationaler Standards im Kampf gegen Produktpiraterie und Urheberrechtsverletzungen zum Ziel.

Die überwiegend jungen Demonstranten trotzten den Minusgraden und machten ihrer Unzufriedenheit gegenüber den Filmstudios, Plattenfirmen und Regierungen Luft, die ACTA auf den Weg gebracht haben. Ihre Befürchtung: ACTA wird das Internet nachhaltig verändern und dessen Grundgedanken des freien Informationsaustausches weitgehend einschränken.

Den Protesten in Deutschland waren Protestkundgebungen in Großbritannien, Schweden und Polen vorausgegangen  die die Demonstranten in Deutschland sehr motiviert hatten.

Deutschland hat seine Zustimmung zu ACTA vorerst verweigert, da Bundesjustizministerin Leutheusser-Schnarrenberger [FDP] neuerliche Bedenken bezüglich des Abkommens geäußert hat.

Themenreihe e-motion 2012: E-Health – Gewichtsverlust mit elektronischen Helferlein

Spitzensportler oder Couch Potatoe – immer mehr Menschen möchten ihr Wohlbefinden verbessern und ihre Leistungsfähigkeit steigern. Im Gegensatz zu Trimm-dich-Pfaden oder Besuchen im Fitnessstudio, die früher das höchste der Gefühle darstellten, ist Sport für viele heute zu einer Wissenschaft geworden.

Maßgeblichen Anteil an dieser Entwicklung hat dabei neben dem gesteigerten Gesundheitsbewusstsein die größere Verfügbarkeit von einfach zu handhabenden Messinstrumenten, die es auch Müller, Meier, Schulze erlaubt, verbrannte Kalorien, zurückgelegte Kilometer oder das eigenen Schlafverhalten im Auge zu behalten.

Während sich die ersten Geräte auf das Zählen von Schritten oder die Erfassung zurückgelegter Routen per GPS beschränkten, sind die kleinen Helferlein der aktuellsten Generation vollends vernetzt und vereinen oftmals viele der zuvor genannten Funktionen. Motorals Motoactv erlaubt es beispielsweise, je nach Sportart vordefinierte Profile zu wählen, um die eingebauten Sensoren ideal zu nutzen.

m Anschluss an den Waldlauf oder die Fahrradtour können Nutzer ihre Geräte mit dem PC synchronisieren und verschiedene Merkmale auswerten lassen. Wem das noch nicht genügt, dem bieten viele Anbieter mittlerweile die Möglichkeit, sich über das Internet mit anderen Sportbegeisterten zu vernetzten. Neben Leistungswerten, die geteilt werden können, ist es möglich, sich Ziele zu setzen (beispielsweise X Kilometer innerhalb von 60 Minuten zu joggen) und andere Menschen am eigenen Fortschritt teilhaben lassen.

Ein positiver Nebeneffekt dieser Entwicklung ist die Entstehung eines Datensatzes, der in dieser Form bisher höchstwahrscheinlich nicht existierte. Die verschiedenen Communities machen sich Schlafrhythmen, Herzfrequenz und Ernährungsgewohnheiten dabei bereits schon zu Nutze, um bestehende gesundheitliche Probleme oder Möglichkeiten für Leistungssteigerungen auszuloten.

e-motion 2012: Start der aktuellen Themenreihe

In Vorbereitung auf die Tagung e-motion 2012 (24.-25.05.2012; Friedrichshafen) werden wir ab sofort in regelmäßigen Abständen Beiträge über Studien, aktuelle Debatten sowie Forschungsergebnisse aus der Begleitforschung zu T-City berichten. Dabei stellen wir in Anlehnung an die zentralen Inhalte der Tagung folgende Themen vor: Smart Cities, Energy (Februar), E-Health (März) und E-Government (April).

Zeitnah zur e-motion Tagung werden wir ein Buch mit den Ergebnissen der Begleitforschung zum Projekt T-City herausgeben, welches sowohl auf den aktuellen Smart City-Diskurs eingeht, als auch die konkrete Umsetzung des T-City Projekts in Friedrichshafen beleuchtet und evaluiert. Weitere Informationen folgen später.

Mobile Datennutzung: Occupy the Downlink

In Anbetracht der zunehmenden Verbreitung von Laptops, Smartphones und Tablets verwundert es kaum, wenn das Britische Beratungsunternehmen Arieso berichtet, dass die weltweite Datennutzung stetig steigt.

Interessant an dem nun veröffentlichten Bericht ist jedoch die stark variierende Nutzung von mobilen Internetverbindungen. Eine 24-stündige Stichprobe, die im November 2011 unter 1.1 Millionen Kunden eines europäischen Mobilfunkanbieters erhoben wurde, ergab, dass 1 Prozent der Nutzer für die Hälfte des gesamten Datenumsatzes verantwortlich war. Die obersten drei Prozent der stärksten Nutzer verursachten sogar 70 Prozent des gesamten mobilen Datenaufkommens.

Während sich die Netzbetreiber und Gerätehersteller an steigenden Einnahmen durch kostspieligere Verträge und Endgeräte erfreuen, machen die steigende Verbreitung und starke Gerätenutzung den weiteren Ausbau der Netze unumgänglich. Insbesondere in Großstädten in Europa und den USA kommt es immer wieder zu Engpässen bei der Datenübermittlung, die schlimmstenfalls in abgebrochenen Anrufen oder nichtladenden Webseiten gipfeln.

Den Unmut der Nutzer über diese Situation hat hierzulande zuletzt O2 in Form der Aktion „Wir sind Einzelfall“ zu spüren bekommen. Innerhalb von kürzester Zeit wurden die Beschwerden von 7.700 Nutzern (Stand 29.11.2011) gesammelt und die Presseabteilung der Telefonica Tochter musste eingestehen, dass der Netzausbau mit dem derzeitigen Smartphone-Boom nicht Schritt halten kann.

Da anzunehmen ist, dass das Wachstum bei mobilen Endgeräten und die damit verbundene Datennutzung in naher Zukunft nicht wesentlich abebben werden (laut Ericsson sind derzeit „erst“ 13.2 Prozent der weltweit 6.1 Milliarden Handys Smartphones) bleibt abzuwarten, wie Netzbetreiber auf die bestehenden Probleme reagieren. In den USA werden „unbegrenzte“ Angebote mittlerweile mit einer Obergrenze beim Datenvolumen versehen. Nutzer, die auch nach Erreichen dieser Grenze weiterhin im Internet unterwegs sein möchten, werden zusätzlich zur Kasse gebeten.