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Das Digitale Stadtgedächtnis macht Coburg erlebbar

Ein bereits länger bestehendes, aber deutschlandweit einmaliges Projekt stellt das Digitale Stadtgedächtnis in Coburg dar. Die Inter-  netplattform ist laut dem Netzwerk Zukunftsstädte als eine spezielle „eCity-Anwendung“ Teil der umfangreichen E-Government-Strategie „Wir@Coburg“, welche bereits seit 2008 in Coburg verfolgt wird.

Das Digitale Stadtgedächtnis ermöglicht es den Bürgern, die Stadt-  historie mitzugestalten, das Archiv zu ergänzen und die Stadt auf eine neue Weise kennenzulernen. Dabei gibt es verschiedene Möglich-  keiten. Mit Hilfe des Zeitstrahls können historische und aktuelle Ereignisse rund um Coburg erforscht werden.

Auf der Stadtkarte werden die Einträge des Zeitstrahls verortet, so dass Coburg über die interaktive Stadtkarte neu entdeckt werden kann. Schließlich kann man auch selbst Geschichten erzählen und mit anderen Erinnerungen teilen. Aktuell gibt es 769 Artikel in dem Archiv.

Ziele der Plattform des Digitalen Stadtgedächtnisses sind unter an-  derem eine stärkere Identifikation der Bevölkerung mit der Stadt, die Förderung des Austausches zwischen verschiedenen Generationen oder auch das Teilen von Erinnerungen, die mit der Stadt oder einzel-  nen Orten innerhalb der Stadt verbunden sind.

Aber auch der Geschichtsunterricht kann mit Hilfe einer solchen Platt-  form abwechslungsreicher gestaltet werden, gerade in einer Zeit, wo Kinder mit den neuen Medien aufwachsen. Durch die individuellen Erlebnisse und Erzählungen wird die Coburger Geschichte anschau-  licher. Ebenso kann laut dem Netzwerk Zukunftsstädte durch die ver-  schiedenen Geschichten aller Generationen eine nahezu vollständige Geschichte rekonstruiert werden.

Ergänzt werden die Berichte durch multimediale Inhalte wie Filmbei-  träge, Fotos, usw. In Coburg kann somit eine Stadtgeschichte von 950 Jahren mit verschiedenen wichtigen Ereignissen betrachtet werden. Im September 2009 hat das Projekt den 1. Platz im 9. eGovernment-Wettbewerb in der Kategorie „Next Generation Service“  gewonnen.

Somit zeigt sich hier ein Beispiel für eine Plattform, die sowohl ver-  schiedene Generationen miteinander verbindet und Informationen vernetzt als auch die Stadt als Ort mit einbezieht und die Verän-  derungen erlebbar macht.

Einsparung des Behördengangs

Nach vielen anderen Städten bietet der Kreis Wesel für seine Bürger ab April auch einen Onlineservice für Fahrzeugzulassungen an. So kann man online zum Beispiel ein Wunschkennzeichen reservieren lassen, ein Fahrzeug abmelden oder Ersatzdokumente beantragen.

Besonders in Wesel ist, dass bei einem Umzug von Einwohnern im Kreis Wesel die Änderung der Adresse online erfolgen und der Behördengang in diesem Fall ganz entfallen kann. Die neue Adresse wird dann durch die Behörde registriert und online dem Kraftfahrt-Bundesamt gemeldet. Die dafür anfallende Gebühr wird per Lastschrift eingezogen.

Dadurch brauchen die Bürger in diesem Fall nicht mehr persönlich zum Amt und können den kompletten Vorgang über das Internet abwickeln. Für die restlichen Vorgänge ist eine Einsparung des Amtsbesuchs allerdings nicht geplant bzw. nicht möglich, da das Zulassungsverfahren laut Media NRW rechtlich nicht daran angepasst ist.

Aber vielleicht werden in Zukunft andere, vergleichbare Vorgänge weiter ausgebaut und so der Bürgerservice durch das Internet weiter vereinfacht.

1 Jahr Testphase der Behördenrufnummer 115

Am 24.03.2009 startete das Pilotprojekt der bundesweit einheitlichen Behördenrufnummer 115 mit dem Ziel, den Bürgerservice zu verbessern und zu vereinfachen. Seitdem kann die Rufnummer in den teilnehmenden Modellregionen von etwa 10 Millionen Bürgern genutzt werden. Der Pilotversuch läuft noch bis Ende 2010, danach soll bis 2013 der Service deutschlandweit ausgebaut werden.

Nach Angaben von Media NRW begrüßen laut einer Befragung 80 % der Deutschen die Möglichkeit eines direkten Zugangs zu den Verwaltungen über die Nummer 115. Ebenfalls sind 90 % der Bürger, die die kostenpflichtige Behördenauskunft bereits getestet haben, mit dem Service zufrieden. Damit scheint das Projekt ein Jahr nach der Einführung erfolgreich zu verlaufen.

Die Idee zu der Einführung wurde im Dezember 2006 auf dem Nationalen IT-Gipfel entwickelt. 2007 wurden die teilnehmenden Modellregionen ausgewählt. Heute sind insgesamt 5 Landkreise und 21 Kommunen, von denen 19 in Nordrhein-Westfalen liegen, sowie die Bundesländer Berlin, Hamburg, Hessen und NRW ebenso wie verschiedene Bundesbehörden an dem Projekt beteiligt.

Auch in der T-City Friedrichshafen wird der Service getestet. Der Bodenseekreis ist mit 23 Gemeinden seit 2009 als erster süddeutscher Landkreis Modellregion. Nähere Informationen zu dem Projekt D115 bieten der Infoflyer sowie die Broschüre des BMI.

Internetangebot der Stadt Bonn

Die Angebote zur Information und zur Beteiligung der Bonner Bürger(innen) an politischen Ereignissen sowie an Themen, die die Stadt betreffen, werden offensichtlich gut angenommen.

In dem Internetportal „direktzu Jürgen Nimptsch “ wurden jetzt knapp zwei Monate nach Einrichtung des Portals die nächsten drei Antworten zu Beiträgen der Bürger veröffentlicht. Zur Abstimmung stehen zurzeit 48 Beiträge, bei welchen die Zahl der Leser bei den ersten 10 Beiträgen zwischen 243 und 733 liegt.

Die hohe Zahl an Lesern bei den veröffentlichten Antworten (knapp über 1700 Leser bei den ersten 3 Antworten; zwischen 954 und 1232 bei den jetzt veröffentlichten) zeigt das Interesse der Bevölkerung an dieser Form des Austausches.

Die Beteiligung an der Abstimmung dagegen ist wie zu Beginn eher gering (34 Stimmen für den aktuell besten Beitrag). Möglicherweise liegt das daran, dass nur drei der vielen Beiträge im Anschluss beantwortet werden, wodurch viele Bürger keine Resonanz auf ihre Beteiligung erhalten. Allerdings ist das Portal mit Sicherheit auch für die Stadt Bonn eine gute Möglichkeit, sich an Hand der vielfältigen Themen eine Meinung darüber zu verschaffen, was die Bürger in ihrer Stadt wahrnehmen, als verbesserungswürdig empfinden oder hervorheben wollen.

Übrigens wurde auch die Online-Übertragung der Ratssitzung vom 18.02.2010 von vielen Bürgern verfolgt. Nach Angaben der Stadt Bonn wurden 626 Besucher mit über 2000 Klicks gezählt. Hierbei bietet das Internet natürlich auch eine einfache Ermöglichung des Informationszugangs, wie sie ansonsten für so viele Personen nicht möglich wäre.

Eine generelle Übersicht über die Online-Services der Stadt Bonn gibt es hier .