Digitaler Großstadtdschungel

Spätestens seit dem Start von Googles Kartendienst Maps und dem dazugehörigen Programm Google Earth scheint die virtuelle Verortung von Information und dessen Bereitstellung im Internet kein Problem mehr darzustellen. Geotagging und dreidimensionale Gebäudemodelle erweitern die Möglichkeiten zusätzlich.

Neben dem Internetgiganten gibt es weitere Unternehmen, die sich mit der neuerlichen Vermessung der Welt befassen. So bietet beispielsweise Microsofts Live Search neben Karte und Luftbild auch eine Vogelperspektive aus 4 verschiedenen Blickrichtungen an. Google kontert mit der Ankündigung von Street View in Deutschland: „Jetzt, da weitestgehend Einigkeit mit den Datenschützern besteht, hoffen wir, dass der Service noch in diesem Jahr starten kann.“ sagte Peter Fleischer, Datenschutzbeauftragter bei Google. Eine datenschutzrechtliche Bewertung der Landesbeauftragten erfolgte bereits im November 2008 nach dem Protest der Gemeinde Molfsee. Die neuerliche Einigung sieht nun vor, das Bilder von Häusern oder Personen, auch wenn diese unkenntlich gemacht werden, noch vor der Veröffentlichung auf persönlichen Wunsch gelöscht werden sollen. Wie dies technisch realisiert werden soll ist zurzeit noch unklar.

Interessant wird dieser Aspekt im Zusammenhang mit dem ähnlich funktionierenden Internetdienst sightwalk. Dieser lichtete, von der Öffentlichkeit weitgehend unbeachtet, große Teile von Köln ab und startete das Internetangebot kürzlich. Weitere Städte sollen Anfang Mai folgen. Eine Vorabinformation fand seitens des Anbieters nicht statt. Neben den datenschutzrechtlichen Bedenken wurde zudem auch Kritik von einem Kölner Architekten geäußert. Man wolle sich wegen des möglichen Verstoßes gegen das Urheberrecht juristischen Beistand einholen.

Wie eine Diskussion um bereits funktionierende GPS-basierte Dienste ausgeht, welche auf Nutzerpartizipation setzen, scheint noch völlig unklar.

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