Archiv für den Monat: April 2010

Einsparung des Behördengangs

Nach vielen anderen Städten bietet der Kreis Wesel für seine Bürger ab April auch einen Onlineservice für Fahrzeugzulassungen an. So kann man online zum Beispiel ein Wunschkennzeichen reservieren lassen, ein Fahrzeug abmelden oder Ersatzdokumente beantragen.

Besonders in Wesel ist, dass bei einem Umzug von Einwohnern im Kreis Wesel die Änderung der Adresse online erfolgen und der Behördengang in diesem Fall ganz entfallen kann. Die neue Adresse wird dann durch die Behörde registriert und online dem Kraftfahrt-Bundesamt gemeldet. Die dafür anfallende Gebühr wird per Lastschrift eingezogen.

Dadurch brauchen die Bürger in diesem Fall nicht mehr persönlich zum Amt und können den kompletten Vorgang über das Internet abwickeln. Für die restlichen Vorgänge ist eine Einsparung des Amtsbesuchs allerdings nicht geplant bzw. nicht möglich, da das Zulassungsverfahren laut Media NRW rechtlich nicht daran angepasst ist.

Aber vielleicht werden in Zukunft andere, vergleichbare Vorgänge weiter ausgebaut und so der Bürgerservice durch das Internet weiter vereinfacht.

Best-Practice-Beispiele für den Breitbandausbau

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie hat die Studie „Erfolgreiche kommunale/regionale Projekte zur Überwindung von Breitbandversorgungslücken“ abgeschlossen. Darin werden insgesamt 33 Best-Practice-Beispiele auf lokaler und regionaler Ebene dargestellt.

Ziel ist es, Anregungen für die Überwindung von Versorgungslücken in der Breitbandversorgung herauszuarbeiten, welche nützlich für kommunale Entscheidungsträger in Gemeinden mit einer Unterversorgung sein können.

Anhand der Beispiele sollen die Möglichkeiten, aber auch die Schwierigkeiten des Infrastrukturausbaus in den verschiedenen Regionen Deutschlands verdeutlicht werden. Für die Auswahl der erfolgreichen Projekte gab es drei Indikatoren: Beachtung nationaler Zielsetzungen, Übertragbarkeit der Vorgehensweise und vorausschauende Lösungen.

Die Projekte wurden danach den vier Kategorien „ökonomisch“ (9 Projekte), „technologisch“ (13 Projekte), „administrativ“ (8 Projekte) und „sonstige“ (3 Projekte) zugeordnet, welche die Kernelemente der Breitbandproblematik widerspiegeln. Welche Gemeinden und Landkreise konkret ausgewählt wurden, kann der Studie entnommen werden.

Zu den einzelnen Projekten in den Gemeinden bzw. Landkreisen erfolgt jeweils eine Beschreibung der Eckdaten, der Ausgangslage vor der Umsetzung, des Umfangs und der verwendeten Technologie, des Projektes an sich, der Höhe und Art der Finanzierung und als Abschluss ein Fazit. Die Projektbeschreibungen zeigen, dass aufgrund der individuellen Rahmenbedingungen und strukturellen Unterschieden in den Gemeinden vielfältige und unterschiedliche Strategien entwickelt wurden.

Als Abschluss der Studie wurden – unter anderem – folgende Handlungsempfehlungen herausgearbeitet, die auf den Erfahrungen aus den Best-Practice-Beispielen basieren:

Aus ökonomischer Sicht ist es wichtig, ein Markterkundungsverfahren mit unverbindlichen Anfragen an potenzielle Anbieter durchzuführen, um sich einen Überblick über die technischen Möglichkeiten sowie ungefähre Investitionskosten zu verschaffen. Mit den Anbietern sollten gemeinsame Lösungsansätze entwickelt werden. Auch ist es möglich, durch eigenes Engagement die Planungs- und Anschlusskosten zu senken.

Technologisch gesehen sind eine kabelgebundene und/oder eine funkgestützte Anbindung möglich. Wichtig ist eine genaue Planung der Netzinfrastruktur, ebenso wie die strategische Platzierung von vorbereitender Infrastruktur (z.B. Leerrohre) im Zuge anderer Baumaßnahmen. Bei der Planung sollten mögliche Ausbauabsichten in den Folgejahren und die Zukunftsfähigkeit der Netze berücksichtigt werden.

Aus administrativer Sicht ist es wichtig,  im Vorfeld den tatsächlichen Bedarf an Breitbandinfrasturktur zu ermitteln, um die bestehende Versorgungslage abschätzen zu können. Die Bevölkerung sollte über die Möglichkeiten, Kosten und Vorteile aufgeklärt werden. Um Kosten und Zeit zu sparen sowie um die Vielfalt der Ausbaumöglichkeiten zu erhöhen, können bestehende Infrastukturen genutzt werden. Die Zusammenarbeit mit anderen Kommunen oder Kreisen kann den Einsatz der (meist begrenzten) personellen und finanziellen Ressourcen effektiver machen.

Weitere Details und Informationen können in der Studie oder im Breitbandprotal des BMWi nachgelesen werden.

Nutzung des mobilen Internets

Eine im Auftrag des Verbandes BITKOM durchgeführte Umfrage des Marktforschungsinstitut Aris ergab, dass in Deutschland das mobile Internet unterwegs häufig genutzt wird. Der Umfrage nach geht jeder 5. Internetnutzer mit mobilen Computern online, jeder 10. Internetnutzer mit dem Handy.

Mit dem Computer geht dabei jeder 4. männliche Nutzer ins Internet, bei den Frauen sind es 15 %. Über Smartphones gehen 9 % der Männer und 11 % der Frauen online. Als Gründe für die verbreitete Nutzung des mobilen Internets nennt BITKOM die zunehmende Verbreitung von Smartphones und Netbooks, die sinkenden Datentarife und eine verbesserte mobile Breitbandverfügbarkeit.

Nach Berechnungen sollen in Deutschland in diesem Jahr mehr als 20 Millionen mobile Internet-Endgeräte verkauft werden. Speziell sollen dies 9,7 Millionen mobile Computer, 8,2 Millionen Smartphones und voraussichtlich mehr als 2 Millionen E-Book-Reader, internetfähige Spielkonsolen und sonstige Endgeräte sein.

Wie sich der Trend des mobilen Internets im Rahmen zunehmender Möglichkeiten durch entsprechende Geräte weiter entwickeln wird, ist eine interessante Frage.

Ausbau der digitalen Kartenwelt

Die südwestfälischen Kreise Siegen-Wittgenstein, Olpe, Soest, der Märkischer Kreis und der Hochsauerlandkreis planen als Pilotregion zusammen mit dem Sauerländischen Gebirgsverein ein digitales Freizeitkataster. Dazu gab es nach einer Mitteilung des Hochsauerlandkreises eine Unterzeichnung von Vereinbarungen für die Zusammenarbeit der beteiligten Akteure.

Nach der Fertigstellung des Freizeitkatasters wird es möglich sein, sich die Wanderrouten in der Region am PC herauszusuchen und auszu-  drucken. Die Behörden der einzelnen Kreise stellen für das Freizeitkataster die Geobasisinformationen der Gebiete bereit. Der Gebirgsverein verfügt über Informationen zu Wanderwegen, Markierungszeichen und Freizeiteinrichtungen, die die digitalen Karten ergänzen.

Durch die digitalen Medien gibt es neue Möglichkeiten, im Vergleich zu analogen (Wander-)Karten solche Informationen über einzelne Wanderrouten direkt mit den Wegen im Kartenwerk zu verbinden. Ebenfalls wird der Zugang für die Nutzer vereinfacht, da man bequem die gewünschten Informationen zusammen mit der Route ausdrucken kann.

Die technische Zusammenarbeit besteht nach Angaben des Artikels des Hochsauerlandkreises bereits seit 18 Monaten. Bis wann der Aufbau des Freizeitkatasters abgeschlossen sein soll, ist nicht bekannt.