Archiv für den Monat: Februar 2010

Next Generation Ovi Maps

Nokia hat mit der neuen Version von Ovi-Maps eine kostenlose Navigationssoftware für das Handy herausgebracht. Ovi-Maps verfügt über Karten von 180 Ländern sowie eine sprachgesteuerte Navigation für Autofahrer und Fußgänger in über 70 Ländern und deren Städte weltweit.

Die Karten können auch offline mit dem Handy benutzt werden und enthalten zusätzlich Informationen zu Events, Hotels, das Wetter, die Suche mit dem Lonely Planet Guide oder auch andere Features. Das Orientieren und Erhalten von Informationen in und über die Stadt wird dadurch über das Handy einfach und kostenlos möglich.

Das Datenvolumen bei der online-Nutzung wurde reduziert, so dass die Anwendung für den Nutzer deutlich attraktiver wird. Somit braucht man nicht mehr unbedingt ein iPhone mit den entsprechenden Apps, um sich Routen oder Wege für seine Stadt anzeigen zu lassen. Bis März soll die Software für alle Nokia-Handys verfügbar und zukünftig bereits auf dem Handy vorinstalliert sein.

Um auf das Ovi-Maps aufmerksam zu machen, hat Nokia eine interessante Werbe-Aktion in London gestartet, wie folgendes Video zeigt.

Perspektiven deutscher Netzpolitik

Als Beispiel eines Online-Dialoges nicht auf kommunaler, sondern auf Bundesebene ist am 18.01.2010 der Dialog des Bundesinnenministeriums zu dem Thema „Perspektiven deutscher Netzpolitik“ angelaufen.

Dabei können alle Bürgerinnen und Bürger Fragen und Beiträge online abgeben zu den Themen 1. Datenschutz und Sicherheit im Internet, 2. Internet als Mehrwert erhalten, 3. Staatliche Angebote im Internet und 4. Schutz der Bürger vor Identitätsdiebstahl und sonstiger Kriminalität.

Ziel des BMI ist es, Schwerpunkte und Handlungsbedarfe zu den entsprechenden Themengebieten zu finden, die dann in der Auswertungsphase ab Juni in die Erarbeitung von Grundsätzen der BMI-Netzpolitik eingehen.

Das Prinzip dieses Online-Dialoges ist ähnlich zu den bisher bekannten, so dass die drei zu jedem Thema am besten bewerteten Fragen mit in die vier Dialogveranstaltungen aufgenommen und dort diskutiert werden. Im Anschluss an die Dialogveranstaltungen gibt es zudem vom 24.03. bis zum 11.04. und vom 11.05. bis Juni die Möglichkeit zur Online-Diskussion über die einzelnen Themen.

Vom Ansatz her ist dieser Weg mit Sicherheit eine sehr gute Möglichkeit der Einbindung der Bürger im Rahmen des bedeutenden Themas der Netzpolitik, dennoch scheint mir die Beteiligung und Resonanz seitens der Bevölkerung bisher nicht annähernd so hoch auszufallen wie bei Online-Dialogen auf kommunaler Ebene (siehe das Beispiel von Bonn).

Vielleicht hat das damit zu tun, dass in der Stadt die Bürger konkretere Anliegen mit einem räumlichen Bezug vorbringen können, die sich auch innerhalb dieses eingegrenzten Raumes umsetzen lassen. Im Internet dagegen ist dieser Bezug der Anliegen virtuell und vielleicht nicht von der Wichtigkeit wie Dinge, die wir jeden Tag im realen Raum sehen oder erleben.

Hierzu siehe auch der Artikel von KabelThougts.

Unter sich sein

Entwicklungen wie die Gated Communities und die Abschottung einzelner Gesellschafts- bzw. Bevölkerungsgruppen von anderen kennen wir im realen Stadtraum als Phänomene der freiwilligen Segregation. Aber auch in der digitalen Welt treten vergleichbare Entwicklungen auf.

Dort gibt es private Social Networks, die nicht für alle Internetnutzer offen zugänglich sind. Beispiele hierfür sind Affluence, Inmobile, Welcom oder auch asmallworld. Bestimmte Personengruppen werden dort auf Grundlage verschiedener sozialer, ökonomischer oder gesellschaftlicher Merkmale ausgeschlossen. Zum Beispiel werden in manchen Netzwerken nur ausgewählte Mitglieder aufgenommen, die ein entsprechendes Jahreseinkommen aufweisen oder eine hohe Berufsposition innehaben. Oder man gelangt nur über Kontakte zu anderen Mitgliedern und deren Empfehlung in das Netzwerk.

Die Mitglieder sind auch dort – ähnlich wie bei den Gated Communities – im Netz „unter sich“ und können sich ihren Interessen entsprechend austauschen. Die Begrenzung des Zugangs erfolgt hier nicht wie im räumlichen Kontext durch eine Eingrenzung der Gebiete, sondern durch das selektive Auswählen der Aufnahme der Personen. Tina Klopp beschreibt in ihrem Artikel dieses Phänomen.

Natürlich gibt es Beispiele, in denen vielleicht auch in anderen Netzwerken verschiedene Altersklassen bevorzugt werden oder es zum Beispiel ein reines Forum für Frauen gibt. Aber dort wird nicht der Zugang in der Form wie bei den genannten Beispielen beschränkt, so dass jeder theoretisch daran teilhaben kann.

Es gibt also neben dem Digital Devide, bei dem die Zugangsmöglichkeit zum Internet generell ungleich verteilt ist, auch innerhalb des Internets einen ungleichen Zugang zu verschiedenen Netzwerken. Eine Hypothese wäre, dass dieses Phänomen der Selektion nach sozialen oder ökonomischen Merkmalen vor allem in den USA auftritt, da die oben genannten Netzwerke alle in den USA gegründet wurden. Auch gibt es das Phänomen der Gated Communities in dieser deutlichen Ausprägung nur in den USA. Aus Deutschland sind mir keine solcher Beispiele bekannt.

Digital Nation und Multitasking

Im Rahmen des Projektes Digital Nation des PBS wurde Anfang Februar die eineinhalbstündige Dokumentation von Frontline zu dem Thema der Digital Nation ausgestrahlt. Sie enthält eine sehr interessante Zusammenstellung zu den zahlreichen Veränderungen und möglichen Problemen, die mit den neuen Medien einhergehen. Auch wird untersucht, wie sich diese neuen Medien auf unsere Gesellschaft und vor allem die junge Bevölkerung auswirken.

Themen wie virtuelle Welt, Multitasking und Vernetzung rund um die Uhr sowie die Veränderungen der (zeitlichen) Gestaltung des Alltags und des Zusammenlebens werden aufgegriffen. Die Dokumentation zeigt deutlich die Ausmaße, in denen die neuen Medien in unser Leben und unseren Alltag integriert sind, was mit der digitalen Revolution umschrieben wird.

Hier gelangt man zu der Dokumentation.