Schlagwort-Archive: Breitband

Mehr Verkehrssicherheit durch WLAN

Im Sommer soll nach Informationen von Golem und GMX eine 50 km lange Teststrecke mit WLAN-Netz auf der A19 und A20 in Mecklenburg-Vorpommern eingerichtet werden. Im Rahmen der „Intelligenten Straße“ sollen entlang der Teststrecke Antennen installiert werden, welche Daten an die vorbeifahrenden Autos senden und von ihnen empfangen können.

Das Projekt wird von Forschern der Universität Rostock vorangetrieben und vom Bund und dem Land Mecklenburg-Vorpommern unterstützt. Die Gesamtkosten betragen laut dem Handelsblatt eine halbe Million Euro. Die Forscher können sich in einigen Jahren eine flächendeckende Verfügbarkeit des WLAN auf deutschen Autobahnen vorstellen, falls das Projekt erfolgreich verläuft.

Ziel ist neben der Erhöhung der Verkehrssicherheit eine Optimierung der Verkehrsflüsse und eine Entlastung des Verkehrs. Durch die schnelle Informationsübertragung zum Beispiel von Geschwindigkeit und Anzahl der Autos können Staus erkannt und rechtzeitig die Geschwindigkeit reguliert werden.

Ebenfalls können Abstandswarnungen erfolgen, Unfallmeldungen oder Angaben zum Straßenzustand übertragen werden. Für Ärzte ist an Unfallstellen Nutzung für den Austausch mit Spezialisten denkbar. Technische Herausforderungen entstehen bei dem Projekt durch die hohe Geschwindigkeit der Autos, welche die schnelle Übergabe der Informationen zwischen den Hot-Spots erfordert.

In Österreich wurde bereits 2006 ein solches Projekt auf einer Teststrecke erprobt. Die Ergebnisse sind leider nicht bekannt. Auch gab es 2009 ein Forschungsprojekt des Telekommunikationskonzerns Ericsson mit dem Titel „Cooperative Cars“, bei welchem Mobilfunklösungen zur Steigerung der Sicherheit im Verkehr untersucht wurden. Die Ergebnisse zeigten, dass eine rechtzeitige Information über kritische Verkehrssituationen die Sicherheit erhöht. Weitere Informationen zu diesem Projekt gibt es hier.

Durch die WLAN-Einrichtung könnte also die Sicherheit für viele Autofahrer auf der Straße deutlich erhöht werden. Eine Zeitersparnis durch die Umfahrung von Staus durch eine frühzeitige Information wäre mit Sicherheit eine positive Entwicklung im Alltag.

Die Frage ist, ob eine automatische Regulierung durch die Technik in der dargestellten Form erfolgreich und eine flächendeckende Installation an den Autobahnen rentabel ist, auch wenn sich eine Sicherheitserhöhung in vorherigen Projekten gezeigt hat.

Deutschland im OECD-Vergleich

27,4 Prozent der deutschen Bevölkerung haben einen Breitband-Zugang zum Internet. Damit liegt Deutschland knapp über dem Durchschnitt (22,6%) der 30 OECD-Mitgliedstaaten. In Dänemark und den Niederlanden dagegen liegt die Zahl der Breitbandabonnenten bei über 35%. Die Bundesregierung plant das ganze Land bis Ende 2010 flächendeckend mit Breitband-Internet zu versorgen, das betrifft insbesondere die rund fünf Millionen Menschen in ländlichen Regionen.

In Bezug auf die Geschwindigkeit liegt Deutschland mit über 15.000 Kilobit pro Sekunde immerhin auf Platz sechs. Die Spitze bilden Japan, Korea und Frankreich mit bis zu über 90.000 Kilobit pro Sekunde.

In Japan und anderen Ländern ist zudem der Preis, den der Nutzer für einen Internet-Anschluss zahlen muss, deutlich günstiger als in Deutschland. Die Kosten liegen bei 44 Dollar im OECD-Durchschnitt und 48 Dollar in Deutschland.

Hinzu kommt außerdem, dass in Ländern wie Japan oder Südkorea ein großer Teil der Breitbandverbindungen Glasfaseranschlüsse sind, während es in der OECD-Statistik für Deutschland gar keine Angaben über Glasfaseranschlüsse gibt.