Smart Cities, Smart Regions, der Städtebau und die Agilität / Jetzt loslegen

Screenshot der Titelseite des Koalitionsvertrages zwischen SPD, Bündnis 90/Die Grünen und FDP

Die Ampelkoalition schreibt in ihrem „Koalitionsvertrag“ auf Seite 129: „Das Bundesprogramm Smart Cities wird fortgeschrieben und erweitert auf Smart Regions, dabei soll es agiler gestaltet und mit städtebaulichen Fragen verknüpft werden.“

Das klingt sehr gut, vor allem, weil das BMI-Förderprogramm Modellprojekte Smart Cities bei allen, die ich dazu gesprochen habe, sehr gut angekommen ist.

Die Orientierung an Fragen der Stadtentwicklung ist gut angekommen, die Inaussichtstellung unkomplizierter Anpassungen im Projektverlauf ebenfalls. Die pragmatische Anrechenbarkeit vorhandenen Personals, das das Projekt bearbeitet wurde ebenso begrüßt wie die Werteorientierung, die durch die Smart-City-Charta gegeben ist. (s.a. den Blogbeitrag zum Artikel in Innovative Verwaltung zum Förderprojekt)

Allein die noch ausbaufähige Transparenz zu den eingereichten Bewerbungen und deren Bewertung und die fehlende Infrastruktur zur Vernetzung der Projekte untereinander und mit dem „Rest“ der über 11.000 Kommunen (Kreise, Städte, Gemeinden und Stadtbezirke) in Deutschland ist zu kritisieren. Für die Aufgabe der Vernetzung gibt es ja jetzt seit Juli 2021 die ein Jahr zuvor mit einem Volumen von bis zu 54 Mio. Euro netto ausgeschriebene Koordinierungs- und Transferstelle (KTS). Ein Konsortium aus dem Deutschen Institut für Luft- und Raumfahrt (DLR-Projektträger,  DLR Institute für Verkehrssystemtechnik und für Verkehrsforschung). Fraunhofer IESE und IAO, Creative Climate Cities, das Deutsche Institut für Urbanistik, und die Prognos AG bekam den Auftrag.

Neben dem Wissenstransfer inkl. Evaluation gehören zu den Aufgaben der KTS das Management des Gesamtprojekts sowie die Beratung und fachliche Unterstützung der Modellprojekte. Die Laufzeit bis 2030 und möglicherweise jetzt mit der neuen Regierung neu hinzukommende Förderungen zu den bisher geförderten 73 Projekten relativieren die 54 Mio. Euro etwas. Neun Jahre und 100 Projekte ergäben ca. 60.000 Euro pro Jahr pro Projekt an Begleitung und Wissenstransfer. Ich bin gespannt, wie sehr das Konsortium die Smart-City-Szene in Deutschland voran bringt und wieviel Ressourcen bei der Organisation und Eigenvermarktung verbleiben.

Jetzt loslegen, um bei neuer Förderphase dabei zu sein

Alle Kommunen, die sich bisher noch nicht beworben haben und alle Kommunen, die sich beworben haben, aber in den bisherigen drei Staffeln noch nicht zum Zuge gekommen sind, tun gut daran, sich jetzt mit dem Thema zu befassen – ganz unabhängig davon, ob sie sich auf eine Förderung des Bundes bewerben wollen. Die Gefahr, dass die Kommunen und ihre Unternehmen und Einwohner*innen, die sich mit dem Thema nicht ausreichend beschäftigen, im Vergleich zu den anderen zurückbleiben, ist groß.

Der Weg beginnt mit dem ersten Schritt

Es ist ganz einfach anzufangen. Ein Workshop mit Entscheidungsträger*innen zum Stand der Diskussion, zu guten Beispielen und zu den Möglichkeiten der Digitalisierung kostet nicht viel und bringt den Prozess in Gang. Darauf aufbauend lassen sich die besonderen Herausforderungen der Kommune mit vorhandenen oder leicht zu entwickelnden digitalen Lösungen abgleichen und ein pragmatischer Einstieg entwickeln. Ein Umsetzungsprogramm kann dann modular aufgebaut werden. Ausgehend von einfachen Schritten, die fast immer auch selbst finanzierbar sind, bis hin zu umfangreichen Investitionen, für die Fördermittel benötigt werden.

Wichtig ist nur: Fangen Sie an, gehen sie den ersten (oder nächsten) Schritt.

Wenn Sie dabei Unterstützung wünschen, schreiben Sie mir gerne eine Mail oder rufen Sie mich an: 0163/2579124.

Weitere Blogbeiträge zur Digitalisierung finden Sie hier
Weitere Blogbeiträge zur Stadtentwicklung finden Sie hier

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Der Autor: Michael Lobeck
Ich moderiere Veranstaltungen und berate öffentliche und private Akteure zu guter Kommunikation in der Stadtentwicklung und zur Umsetzung von Smart City-Konzepten. Ich halte auch Vorträge zu Sinn und Unsinn von Smart Cities und schreibe Bücher zu dem Thema. Wenn Sie mehr darüber erfahren wollen, was ich für Sie tun kann, melden Sie sich gerne bei mir.


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