Wer wird „G-City“?

Der Internetgigant Google hat einen Tag nach dem Release seines umstrittenen Dienstes „Buzz“ angekündigt, ein eigenes Breitbandnetz in den USA zu schaffen. Unter dem Motto „Think big with a gig“ plant der Suchmaschinenanbieter seine Aktivitäten in der realen Welt auszubauen und, zunächst versuchsweise, einer oder mehreren amerikanischen Gemeinden bis zu 500.000 Einwohnern ein Breitbandnetz mit einer Geschwindigkeit von 1Gb/s zur Verfügung zu stellen.

Technisch soll dies mit einem eigenen Glasfasernetz bis in den Teilnehmerhaushalt realisiert werden, so dass die „letzte Meile“ als Engpass weg fällt. Ziel des Experimentes ist herauszufinden, welches Potential ein extrem schneller Anschluss an das Internet für Verbraucher und Entwickler hat. Der Nutzer und die Anwendungsentwickler haben hierbei die Wahl und sind nicht ausschließlich an Google Dienste gebunden. Jedoch möchte Google selbstverständlich mit den Möglichkeiten der extremen Bandbreite ebenfalls experimentieren.

Erfahrungen als Internet Provider konnte Google schon im kleinerem Maßstab an seinem Unternehmenssitz in Mountain View machen. Dort wurde ein freies WLAN Netz aufgebaut, das die ca. 70.000 Einwohner mit kabellosem Internetzugang versorgt. Das Ganze hat dort jedoch weniger Modellcharakter, da die Stadt im Silicon Valley liegt und die Bürger meist ohnehin einen Hang zur Nutzung von Informations- und Kommunikationstechnologien haben. Mit dem Modellprojekt möchte Google Erfahrungen auf dem Providermarkt sammeln, reale Werte für das Unternehmen schaffen und die Akzeptanz bei Kommunen und Bürgern erhöhen. Realisiert wird das ganze durch die Unterstützung des „National Broadband Plan“ der FCC.

Momentan läuft die „Bewerbungsphase“ in der Bürger entweder ihre Gemeinde vorschlagen oder sich die Kommunalvertreter direkt bei Google bewerben können. Hierbei möchte Google von den jeweiligen Bewerberstädten in einem ausführlichen Fragebogen wissen, ob und welche Auflagen von der Gemeinde zu erwarten sind oder ob es eventuell schon Pläne oder Studien zur Umsetzung gibt. Die Bewerbungsphase läuft noch bis zum 26. März diesen Jahres.

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