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Wie werden wir morgen einkaufen? Zum Vortrag von Folkert Schultz auf der e-motion 2010

Unter der Leitfrage „wie werden wir morgen einkaufen?“ stellte Folkert Schultz am ersten Tag der e-motion in dem Vortrag mit dem Titel “quo vadis Einzelhandel? Wie werden wir morgen einkaufen? Stadt und Handel in Bewegung – Auswirkungen moderner Informationstechnologien“ mögliche Veränderungen und Auswirkungen der IuK-Technologien auf den Handel und das Einkaufen vor.

Wie werden wir morgen einkaufen?Quo vadis? Wohin gehst du? In die Stadt oder in das Internet? In seinem Vortrag griff Folkert Schultz, Leiter der Unternehmensstrategie der Galeria Kaufhof GmbH, diese Fragen sowohl in Hinblick auf das Konsumentenverhalten als auch die Entwicklungen des Einzelhandels auf. Hierzu nahm er zuerst einen Rückblick vor, wie sich der Einzelhandel und das Konsumentenverhalten im letzten Jahrzehnt in Deutschland entwickelt haben, um anschließend die gegenwärtige Situation sowie den Einfluss der IuK-Technologien auf diese darzustellen und dann einen Blick in die Zukunft zu wagen.

Bis heute hält der Trend an, dass vertikale Filialisten, Fachmärkte, Shoppingcenter und Factory-Outlet-Center zunehmend an Bedeutung gewinnen und das Internet für den Einzelhandel sowie innovative Handelsformate wichtiger werden. Parallel hat vor allem der nicht-filialisierte Einzelhandel in den letzten zehn Jahren stark abgenommen.

Das Kunden-Nutzen-Verhalten hat sich in den in den letzten Jahren dahingehend verändert, so betont Folkert Schultz, dass Einkaufen günstiger, schneller, einfacher und bequemer sein soll. So ist es auch zu erklären, warum sich Discounter, Spezialisten und Onlinepräsenzen des Einzelhandels, die diese Wünsche erfüllen, zunehmend großer Beliebtheit erfreuen.

Aus den vorliegenden Zahlen der Entwicklung des Einzelhandels in Deutschland leitet Folkert Schultz ab, dass in Zukunft der Marktanteil von Discountern zunehmen, der von Warenhäusern stagnieren und der vom Fachhandel weiterhin abnehmen wird. Zudem wird bei anhaltendem Preisbewusstsein eine zunehmende Qualitäts-, Lebensstil- und Erlebnisorientierung seitens der Kunden vorherrschen.

Hierbei spielen nacht Folkert Schultz heute und auch in der Zukunft sowohl die neuen IKT als auch der Standort in der „realen“ Stadt eine bedeutende Rolle. Die Anwendungen der neuen IKT – wie zum Beispiel Kommunikationsplattformen wie facebook oder Devices, die einen ubiquitären Internetzugang ermöglichen, – haben die Kommunikation zwischen den Kunden und den Händlern nachhaltig verändert.

Für den Handel bedeutet dieses, dass er die Kunden nicht mehr ausschließlich über große Kampagnen ansprechen kann, sondern vornehmlich durch „kleine Taten“, mit denen unterschiedliche Personengruppen über die unterschiedlichsten Medien erreicht werden.

Plenum - Folkert SchultzDer Kunde erwartet, dass er mit dem Händler jederzeit und überall kommunizieren, Informationen über diesen online abrufen und Waren erstehen kann. Für den Einzelhandel rückt somit das Modell des Multichannel in den Vordergrund, d.h. der Händler bietet dem Kunden Multikontaktpunkte: im Netz ist der Händler über Soziale Netzwerke und/oder einem Onlineshop mit einer großen Produktvielfalt vertreten, in der Stadt hält er seine Anlaufstelle in der „realen Welt“, die durch entsprechende Gestaltung dem anhaltenden Trend der Erlebnisgesellschaft gerecht werden kann.

Somit wird eine alleinige Konzentration auf das E-Commerce von dem sogenannten Social-Commerce abgelöst. Dieser kann wiederum in einem Community-Commerce, in dem Kunden mitgestalten können, münden. Dieses Entwicklungsmodell für den Einzelhandel bedient hierbei die verschiedenen gesellschaftlichen Trends wie den Neo-Urbanismus, den demographischen Wandel oder das Leitbild der Nachhaltigkeit.

Zum Abschluss seines Vortrags umreißt Folkert Schultz, wie die Galeria Kaufhof GmbH den Weg in die Zukunft beschreiten kann und arbeitet heraus, dass das Unternehmen hierbei sowohl auf die Filiale vor Ort, die auf spezielle Bedürfnisse der lokalen Kunden eingeht als auch gleichzeitig auf die Präsenz im Internet setzt. Quo vadis? Wohin gehst du? In die Stadt und zugleich in das Internet ist also die Antwort!

Zentrale Themen von Markus Albers auf der e-motion 2010

Als kleiner Vorgeschmack auf die Dokumentation der Tagung e-motion hier die Zusammenfassung des Abschlussvortrags von Markus Albers, welcher im Rahmen der Leitfrage „wie werden wir morgen arbeiten?“ die Zukunft veränderter und flexiblerer Arbeit thematisierte. Die vollständige Dokumentation ist bald auf unserer Homepage unter e-motion 2010 zu finden.

Wie werden wir morgen arbeiten?In seinem Vortrag „Morgen komm ich später rein“ präsentierte Markus Albers seine Gedanken zu der Einführung flexibler und mobilerer Arbeitsformen in der Wissensgesellschaft. Dabei stellte er heraus, dass das Büro aufgrund mangelnder Konzentrationsmöglichkeiten, vielfältiger Ablenkungen, Verschwendung von Zeit und sinkender Zufriedenheit der Mitarbeiter durch den Leistungsdruck nicht immer der ideale Arbeitsort ist.

In Bezug auf die Rekrutierung gerade jüngerer Mitarbeiter hebt Markus Albers das Bedürfnis nach mehr Freiheiten in der Arbeitsgestaltung, zum Beispiel durch Telearbeit, hervor. Ebenso spielt dieses vor dem Hintergrund, dass zukünftig das Durchschnittsalter der Arbeitnehmer steigen wird, eine wichtige Rolle, um das Arbeiten bis ins höhere Alter zu erleichtern.

Die Bewertung des Arbeitseinsatzes soll dabei nicht mehr, wie in der Industriegesellschaft üblich gewesen, in der Zeit, die ein Arbeitnehmer vor Ort anwesend ist, erfolgen, sondern in Form erbrachter Leistungen und Ergebnisse gemessen werden. Anhand von Beispielen aus Deutschland und den USA zeigt Markus Albers, dass individuelle Gestaltungsfreiheit, die Kontrolle über die eigene Zeit und die Vereinbarkeit von Job und Freizeit zu mehr Leistungseffektivität sowie weniger Krankmeldungen und freiwilligen Kündigungen unzufriedener Mitarbeiter führen. In Bezug auf die Städte wurden mögliche Auswirkungen auf die Infrastruktur, die Umwelt, Mobilitätsformen und die Lebensqualität kurz skizziert.

Markus Albers betont, dass diese Möglichkeiten natürlich nicht für alle Berufsgruppen gelten, aber dass der Anteil der Beschäftigten in wissensintensiven Berufen oder der Kreativwirtschaft steigt. Durch die ständige Erreichbarkeit und das Gefühl, nie Feierabend zu haben, werden dabei auch neue Probleme geschaffen. Doch laut Markus Albers überwiegen die Vorteile die Nachteile und dabei vor allem die Vorteile auf der Seite der Arbeitgeber.

In diesem Zusammenhang nennt Markus Albers auch die Schwierigkeit der Akzeptanz dieser neuen Arbeitsform, das Überwinden persistenter Vorurteile in Bezug auf Arbeitsweisen und das Entgegenbringen von Vertrauen der Arbeitgeber in die Mitarbeiter. Nicht weiter thematisiert wurden von Markus Albers dagegen konkrete Möglichkeiten und vor allem auch Herausforderungen der Umsetzung solcher Arbeitsformen.

Markus Albers (freier Journalist & Autor)

Vernetzter, schneller und auch mal abschalten: die Zukunft von Wirtschaft und Arbeit – Ergebnisse der e-motion 2010

Am vergangenen Donnerstag und Freitag (11. + 12.11.2010) fand die Tagung e-motion unter Beteiligung eines breit gefächerten Publikums in der Deutschen Welle in Bonn statt. Mit insgesamt 110 Teilnehmern aus Unternehmen, Stadtverwaltungen, Universitäten und Forschungs- und Beratungsbüros war die Tagung stark besucht.

VortragZur Einstimmung auf den Tagungsschwerpunkt „Zukunft von Wirtschaft und Arbeit“ wurde der Trailer gezeigt, der Stimmen Bonner Bürger zu dieser Thematik einfing. Anschließend begrüßten Stephan Althoff und Prof. Dr. Jürgen Fohrmann die Teilnehmer. Im Rahmen der Vorträge am ersten Tag der e-motion wurde in die drei Leitthemen Einkaufen, Mobilität und Arbeiten in Verbindung mit der Wechselwirkung von IuK-Technologien eingeführt.

Dabei stellten Folkert Schultz zu dem Thema „wie werden wir morgen einkaufen?“, Prof. Dr. Stefan Carsten zu dem Thema „wie werden wir morgen mobil sein?“ und Dr. Sven Hischke zu dem Thema „wie werden wir morgen arbeiten?“ ihre Thesen vor.

Der zweite Tag begann mit einer anschaulichen Vorstellung der neuesten Ergebnisse der Begleitforschung des Projekts T-City. Dabei wurden die Fragen behandelt, wie die Unternehmen in Friedrichshafen das Projekt wahrnehmen und wie das Projekt die Standortqualität vor Ort verändert. Der anschließende Vortrag der Projektfeldleiter Herrn Dr. Brand und Herrn Dr. Kemmerling zeigte die Aktivitäten der T-City in dem Projektfeld Wirtschaft und Arbeit auf.

In den folgenden drei Workshops gab es die Gelegenheit, jeweils eins der drei oben genannten Themen zu vertiefen und über den möglichen Wandel durch den Einfluss von IuK-Technologien in diesem Bereich in der Stadt zu diskutieren.

PlenumNach der Zusammenfassung der Ergebnisse der Workshops rundete Markus Albers mit seinem Vortrag „Morgen komm ich später rein – Zur Zukunft der Arbeit in der Informationsgesellschaft“ die Tagung am Freitag ab.

In den kommenden Wochen wird auf unserer Homepage eine Dokumentation der Tagung sowie die Präsentation der Vorträge zu finden sein. Wir bedanken uns für den anregenden Austausch im Rahmen der Tagung und freuen uns auf die vierte e-motion Tagung, die voraussichtlich Anfang 2012 in Friedrichshafen stattfinden wird.

e-motion 2010 – Tagungs-Impressionen

Veranstaltungshinweis: e-motion 2010

Am 11./12.11.2010 findet zum dritten Mal die Tagung e-motion in der Deutschen Welle in Bonn statt. e-motion bietet ein fachübergreifendes Forum für Wissenschaft und Praxis rund um das Themenfeld „Stadtentwicklung und IuK-Technologien“.

In diesem Jahr werden mit dem Schwerpunkt „Arbeit und Wirtschaft“ Aspekte des Einflusses von IKT auf die Arbeitsorganisation, den Handel in der Stadt sowie Verkehr und Logistik beleuchtet.

e-motion 2010

Unter den drei Leitfragen: Wie werden wir morgen…

…arbeiten?
…mobil sein?
…einkaufen?
bieten Vorträge, Workshops und Diskussionen einen Raum für Ideen, Austausch und Gespräche.

Nähere Informationen zu der Tagung folgen in Kürze.