Schlagwort-Archive: E-Learning

Internet und PCs im Unterricht?

Viel debattiert ist aktuell die Frage, inwiefern Computer und das Internet in der Schule eingesetzt werden sollen. Befürworter betonen den Aufbau einer frühzeitigen Medienkompetenz in einer Zeit, in der das Internet bereits Alltag ist. Skeptiker sind der Ansicht, dass Schüler erst einmal die Grundkompetenzen wie Lesen, Rechnen und Schreiben lernen sollen.

Klar ist, wie Kai Biermann in seinem Artikel auf Zeit Online schreibt, dass sich bereits viele der Grundschüler im Internet auskennen und Angebote wie Youtube, Skype, Filesharingprogramme oder Angebote zum spielen oder Filme ansehen nutzen. Er schreibt, dass natürlich noch nicht jeder Jüngere im Internet zu Hause ist, jedoch entfalten viele eine große Neugier in diesem Bereich. Die Lehrer sind wiederum erstaunt, wo sich die Jüngeren bereits auskennen und wie souverän sie Dienste und Angebote zum Teil nutzen.

Demgegenüber stehen zum einen eine Skepsis der Lehrer im Einsatz der neuen Medien im Unterricht und zum anderen eine unzureichende Ausstattung mit Computern und Laptops in den Schulen. Auch fehlt es an Lehrplänen oder Standards in der Umsetzung und in der Weiterbildung der Lehrer. Laut einer Umfrage des BITKOM (vorgestellt im März 2011) setzen nur 23 % der Lehrer regelmäßig Computer im Unterricht ein. 79 % der befragten Lehrer gaben an, dass die Schüler schneller lernen, wenn sie im Unterricht mit Computer und Internet arbeiten. Und 76 % beobachten, dass die Schüler durch den Medieneinsatz motivierter sind. Weitere Ergebnisse der Studie gibt es hier.

Kai Biermann betont, dass es wichtig ist, den jungen Schülern ein Grundverständnis des Internets hinsichtlich seiner Möglichkeiten und Gefahren zu vermitteln. Auch sollte vermittelt werden, welchen Nutzen das Internet bringt und wie man gut damit arbeiten kann, um Informationen zu erhalten, damit auch ein sinnvoller Umgang erlernt wird.

Eine vielversprechende Neuerung für das Anwenden des Internets im Unterricht stellen Whiteboards dar. Derzeit sind schon einige Schulen in Deutschland damit ausgestattet worden, wie Zeit Online berichtet. Auf den interaktiven Tafeln kann ähnlich wie auf einem Touchscreen geschrieben oder Dinge hin- und hergeschoben werden kann. Der Inhalt des Computerbildschirms wird von einem Projektor auf die weiße Tafel übertragen und eine Kamera erkennt die Fingerbewegungen auf dem Bildschirm und rechnet sie um.

Die Whiteboards übertragen laut Welt Online Texte, Grafiken, Bilder oder Filme auf den Bildschirm. Zudem kann jeder Arbeitsschritt ausgedruckt, versandt und gespeichert werden, was eine bedeutende Neuerung für den Unterricht bedeutet. Ein großer Vorteil daran ist, dass die Computer der Whiteboards mit dem Internet verbunden sind, so dass zeitgleich zum Unterricht auf das Internet zugegriffen werden kann. Inwiefern das zukünftig auch im Unterricht genutzt wird, wird davon abhängen, wie die Lehrer dazu eingestellt sind und ob es Konzepte zur Einbindung in den Unterricht geben wird.

Derzeit sind neue Medien noch nicht so weit verbreitet im Unterricht, wie Focus Online berichtet. Demnach ergab eine Studie der Landesanstalt für Medien (LfM) über „Medienkompetenz in der Schule“ im Jahr 2010 ergab, dass Blogs oder Wikis nur von 20 % der Lehrer im Unterricht eingesetzt werden. Zwar nutzen über 70 % der befragten Lehrer digitale Medien zur Vor- und Nachbereitung ihres Unterrichts, aber nur rund 40 % lassen die Schüler mindestens einmal im Monat mit neuen Medien arbeiten.

Inwiefern und in welchem Ausmaß nun Computer und das Internet sinnvoll im Unterricht eingesetzt werden, lässt sich nicht so leicht beantworten. Bei Zeit Online gibt es eine ausführliche Diskussion der Vor- und Nachteile. Klar ist jedoch, dass sich zukünftig der Unterricht verändern wird und dass sich dieser stärker an die Arbeit mit dem Internet anpassen muss.

CeBIT 2010 – Facettenreichtum in dem Bereich e-Learning

Betrachtet man die Darstellung des Themenfeldes e-Learning sowohl auf der CeBIT 2010 als auch auf der Bildungsmesse didacta, stößt man auf sehr verschiedene, teils kontroverse Diskurse. Effiziente Lernszenarien sind unumstritten erwünscht. Muss es jedoch direkt das digitale Klassenzimmer sein?

Medienpraktische Erfahrung, die sogenannte IT-Medienbildung, ist in unserer heutigen Gesellschaft ebenso wie Lesen, Schreiben und Rechnen unverzichtbar geworden. Nach Informationen einer Pressemitteilung der CeBIT egab eine IDC-Studie, dass im Jahr 2014 in neun von zehn Berufen Computerwissen unabdingbar sein wird.

Dies bedeutet, dass Schüler nur dann erfolgreich auf den späteren Lebens- und vor allem Berufsalltag vorbereitet werden, wenn die Qualität der Bildung mit aktuellen Entwicklungen Schritt hält und die Nutzung von IT ein Bestandteil des täglichen Unterrichts wird.

Längst betrifft e-Learning nicht mehr nur die Schule, sondern ist auch in der Hochschule und in den Unternehmen angekommen. Dabei sind die digitalen Bildungsmedien auch nicht mehr rein additiv, sondern integrieren sich inzwischen auf völlig neue Weise in die Lerngewohnheiten. Tafel und Kreide bekommen durch das intelligente Multitouch Whiteboard und Computer Verstärkung.

Zudem kommen multimediale Plattformen wie Live[at]EDU, Edunex, Netbooks und Surface-Tische zum Einsatz. Und es bleibt noch abzuwarten, welche Neuerungen in diesem Sommer bei den e-Learning Awards 2010 vorgestellt werden.

Eine Studie des Unternehmens Microsoft ergab, das gerade bei Schülern die Resonanz auf IT-Bildungstechniken sehr positiv ist. Doch dem e-Learning steht auch immer ein e-Teaching gegenüber. Zwar empfindet ein Großteil der Lehrenden die digitalen Bildungsmedien als didaktisch sinnvoll, jedoch stößt man gerade hier auf deutliche Vorbehalte.

Vor allem Unsicherheit in Bezug auf die eigene Medienkompetenz, aber auch Aspekte wie die Sorge vor Urheberrechtsverletzungen oder Gewohnheiten hemmen die Implementierung von modernen e-Learning-Lösungen in den Unterricht.

Es wäre wichtig, dass zukünftig beide Anwenderseiten – Schüler/Lehrer, Student/Hochschullehrer, Angestellter/Personalent-wickler –  von den Möglichkeiten überzeugt sind, damit eine Ausnutzung des großen Potentials der Medienbildung 2.0 erreicht werden kann.

Das Viertel neu entdecken

Mit Hilfe eines von Schülern selbst entwickelten Multi-Caches können Kölner Fünftklässler zu Beginn des neuen Schuljahres das Viertel rund um die Schule neu entdecken. Das Geocaching mit einem GPS erfolgt im Rahmen des Medienprojektes KölnBlicke (Projektbeginn war am 07.12.2009). In Form einer digitalen Schnitzeljagd können dabei die Orientierung geübt und die städtischen Strukturen besser verstanden werden.

Bei dem Projekt werden verschiedene Partner und Institutionen beteiligt und nicht nur die Schlüsselkompetenzen der Schüler in der Verwendung der Medien gestärkt, sondern auch häufiger neue Medien im Unterricht eingesetzt. Im Zeitalter der Digitalisierung ist das spielerische Lernen des Umgangs mit solchen Medien sehr wichtig.

Ziele des Projektes der sk stiftung jugend und medien sind daher die Verknüpfung der Medien mit dem Fachunterricht und die Herstellung eines Bezugs zu der Lebenswelt der Schüler. 2009 erfolgte das Projekt unter dem Thema „Die Version einer barrierefreien Stadt“ und 2008 unter dem Thema „Berufschance Medien: Ein Radioportrait über Köln“.