Archiv für den Monat: April 2011

Köln verschickt E-Post

Als erste Stadt in Deutschland, wird die Verwaltung Kölns ab Mai den E-Postbrief nutzen.  Die Stadt erhofft sich, laut onlinekosten.de, neben der Modernisierung der Verwaltung durch eine schnellere und sicherere Kommunikation, eine Kostenreduktion von bis zu 60%, die durch Einsparungen beim Porto, den Druck- sowie den Papierkosten erreicht werden soll.

In einem Pilotprojekt sollen, wie Kommune 21 berichtet, die Kölner Bürger zunächst darüber informiert werden, dass ihr Personalausweis abläuft. Im ersten Monat würden dadurch etwa 16.000 Nachrichten verschickt. Nach der Erprobung soll der E-Postbrief auf andere Bereiche der Verwaltung ausgweitet werden.

Der Region Köln/Bonn soll letztendlich durch die Errichtung eines dichten Netzwerks von Teilnehmern eine Vorreiterrolle bei der E-Post zukommen. Deutschlandweit haben bereits etwa 1 Millionen Kunden ein E-Postfach eingerichtet.

Frauen ziehen im Web den Männern gleich

Die Zeiten, in denen das Internet den Herren größtenteils vorbehalten war, sind spätestens in diesem Jahr vorbei. Bitkom hat eine Studie veröffentlicht, aus der hervorgeht, dass Frauen (71 %) bei der Internetnutzung den Männern (73 %) fast gleichauf sind. Zwei Jahre zuvor nutzten nur 60% der weiblichen Bevölkerung das Internet.

Bei der Nutzungsdauer zeigt sich, dass männliche Nutzer im Schnitt 146 Minuten täglich im Netz unterwegs sind, hingegen Frauen 130 Minuten. Bei der Nutzung der kommunikativen Möglichkeiten zeigt sich eine Dominanz der weiblichen User. Vier von fünf Frauen sind Mitglied in einem sozialen Netzwerk, bei den Männern sind es etwa drei Viertel. Deutlicher wird dieses Verhältnis bei den Befragten zwischen zehn und 18 Jahren, hier liegt der Anteil bei den Mädchen bei 84%. Die Jungs sind nur zu etwa zwei Drittel Mitglied in einer Community. Auch beim Einkauf im Web sind die Frauen an den Männern vorbeigezogen. 88 % der Frauen haben mindestens einmal im Netz einen Einkauf getätigt, Männer dagegen nur zu 83 %.

Weniger positiv und nach wie vor stagnierend ist der geringe weibliche Anteil in den IT-Berufen. So beträgt der Frauenanteil der Studierenden im Fach Informatik weniger als ein Fünftel. Der Anteil der auszu-
bildenden Frauen im IT-Bereich beträgt insgesamt nur etwa 9 %.

Das Internet ist keine Männerdomäne mehr

Über 50 Millionen Deutsche online

Eine von Bitkom in Auftrag gegebene Umfrage ergab, dass 72 % aller Bundesbürger über vierzehn Jahren regelmäßig das Internet nutzen. Damit ist die Zahl um 1 Millionen User angewachsen und liegt bei etwa 51 Millionen. Im Schnitt ist der Bürger – beruflich und privat – insgesamt etwa 140 Minuten pro Tag im Netz unterwegs.

Es stellte sich jedoch heraus, dass der Anteil der Nutzer altersabhängig stark variiert. Die Gruppe der vierzehn bis 29-jährigen sind beinahe vollständig (95 %) online. Die Gruppe der über 65-jährigen nimmt lediglich zu 25 % am digitalen Leben teil. Der Unterschied zwischen den alten und neuen Ländern ist marginal. In Westdeutschland sind 73 % online, in Ostdeutschland 69 %.

Weniger positiv fällt eine von Initiative D21 in Auftrag gegebene Studie aus, auf die golem.de verweist. Demnach zählen 28 % (2009: 35 %) der Bevölkerung zur Gruppe der digitalen Außenseiter. Vor allem ältere Personen gehören dieser Gruppe an, das Durschnittalter liegt bei 64,9 Jahren. Insgesamt sind, laut D21, 63 % der Bürger überhaupt nicht oder nur wenig mit digitalen Techniken und Medien vertraut.

Welche Potenziale stecken in Twitter?

Der arabische Frühling und die Naturkatastrophen der jüngeren Zeit rücken die neuen Medien in den Fokus der aktuellen Diskussion und hinterfragen die Bedeutung der klassischen Medienkanäle. Ein anderes vieldiskutiertes Thema ist der Umgang mit Nutzerdaten, v. a. Facebook und Google waren Gegenstand der Kritik. Doch welche Potenziale bieten die Nutzerdaten Twitters und wie lässt sich damit Geld verdienen?

Rosaura Ochoa | Flickr.com

Rosaura Ochoa | Flickr.com

In einem Interview von politik-digital mit dem Social Media Experten Dr. Axel Bruns der Queensland University of Technology Brisbane wird die Rolle der neuen Medien im Verlauf von Katastrophenereignissen erörtert. Um Rückschlüsse auf die Nutzung und Funktion von Twitter während Katastrophenereignissen abzuleiten, wertet Bruns u.a. das Aufkommen bestimmter hashtags, während des Überflutungsereignisses in Australien, der Erdbeben in Christchurch in Neuseeland und der Katastrophe in Japan aus.

Die Nutzung von Twitter im Verlauf von Katastrophenereignissen lässt sich demnach in zwei Phasen gliedern. In der ersten Phase nimmt die Plattform eine Funktion komplementär zu den klassischen Massenmedien ein bzw. wird gleichzeitig als Verbreitungskanal der Massenmedien selbst genutzt. Zusätzlich werden durch Augenzeugenberichte, Fotos und Videos Informationen aus erster Hand zugänglich gemacht.

Durch die große Anteilnahme unbeteiligter Twitter-Nutzer ist das Nachrichtenvolumen weitaus größer als in der folgenden  zweiten Phase:  Die Anteilnahme der Weltöffentlichkeit wendet sich neuen Dingen zu und die Nutzung des sozialen Netzwerks konzentriert sich nun in der Hauptsache auf die Betroffenen, indem Twitter zur Kommunikation zwischen Institutionen wie der Feuerwehr, Polizei, Rettungsdienst usf. und dem Bürger beiträgt.

Official U.S. Navy Imagery | Flickr.com

Official U.S. Navy Imagery | Flickr.com

Werden die Katastrophenereignisse in Australien bzw. Neuseeland Japan gegenübergestellt, weisen erstere tatsächlich eine klare Gliederung in zwei Phasen auf, in Japan ist diese duale Struktur weniger deutlich. Das Erdbeben in Christchurch bzw. das Überflutungsereignis in Australien waren in sich abgeschlossene Ereignisse; die Verkettung der einzelnen Katastrophenereignisse Japans zeigen ein komplexeres Bild, das sich auch in der Nutzung der sozialen Netzwerke widerspiegelt.  Werden auf den Tsunami bezogene hashtags seltener,  bleibt die Aufmerksamkeit auf das Reaktorunglück anhaltend.

Vergleicht man die Bedeutung der neuen Medien mit den klassischen Medien zeigt sich, dass den sozialen Netzwerken momentan eine ergänzende Rolle zukommt und als zusätzlicher Kommunikationskanäle genutzt werden. In Japan ist die Zahl der Twitternutzer laut bazonline in der Woche, in der die Katastrophe ihren Anfang fand, auf 7,5 Millionen Nutzer gestiegen, u.a. auch, weil die Telefon-  und Mobilfunknetze überlastet waren.

Auch wird die Selbstorganisation und Eigeninitiative der Bürger unterstützt, da eine größere Anzahl von Personen erreicht wird und organisiert werden kann. So unterstützte das soziale Netzwerk die Menschen dabei, Freunde und Angehörige aufzufinden und sich über die Lage zu informieren. Gleichzeitig wird, im Gegensatz zu den klassischen Medien, eine Kommunikation in zwei Richtungen ermöglicht.
Es muss jedoch bedacht werden, dass die Verbreitung von veralteten Informationen oder Falschinformationen wahrscheinlicher wird. U. a. kam das Gerücht auf, dass infolge eines Brandes in einer Ölraffinerie mit giftigen Regen zu rechnen sei. Die Twitternutzer selbst können, im besten Fall, als Korrektiv wiederum dem entgegen wirken.

Die klassischen Medien sind bei der Informationsverbreitung  aber nach wie vor der dominierende Kanal, da eine weitaus größere Anzahl von Menschen erreicht wird und so Informationen über Evakuierungen oder Warnungen weitergeleitet werden können. V.a. werden auch die sogenannten offliner erreicht, die nicht der Krisen-Community angehören. Dennoch ist mit einer wachsenden Bedeutung von Twitter während Krisenereignissen in Zukunft zu rechnen.

© daveeza | Flickr.com

© daveeza | Flickr.com

So zeigte sich, dass der Umgang mit Twitter, im speziellen mit den hashtags, seitens der Nutzer vertrauter wurde nachdem auf das im Dezember aufgetretenen Erdbeben im Februar ein Zweites folgte. Zu hoffen bleibt, dass in Zukunft die entsprechenden Kenntnisse im Katastrophenfall bereits vorhanden sind.
Sowohl die australische, als auch die neuseeländische Regierung richtete in der Folge der Katastrophen offizielle Twitterkanäle ein, welche auch in Zukunft die Koordinierung der Maßnahmen unterstützen sollen. Hier ergibt sich die Forderung, dass solche Kanäle nicht ad-hoc eingeführt, sondern bereits vorhanden sein sollten um im Krisenfall optimal zu funktionieren.

In eine ganz andere Richtung bei der Auswertung von Twitterdaten ging der Australier Alex Davies laut taz-online. Davies entwickelte einen Algorithmus, der Tweets nach Begriffen durchsucht, welche Freude und Trauer ausdrücken. Die Ergebnisse werden auf einer Karte abgebildet. Dabei stellte sich überraschenderweise heraus, dass die Deutschen – setzt man die ausgewerteten Tweets als Maßstab an – das wohl glücklichste Volk  der Welt seien.

Die beiden vorgestellte Beispiele der Datenauswertung lassen vielleicht erahnen, welche möglichen Potenziale in der sozialen Plattform stecken und lösen die immer wieder gestellte Frage des Geschäftsmodells und der Finanzierung von Twitter. Zeit-online versucht, darauf eine Antwort zu geben. Dem gewöhnlichen Twitter-Nutzer wird, in der Regel, nicht unbedingt bewusst sein, welche Daten das Unternehmen sammelt:

“So wird zu jedem Tweet gespeichert, in welcher Zeitzone und Sprache, zu welchem Zeitpunkt und Ort, mit welcher Software und von welchem Account aus er abgeschickt wurde. Außerdem speichert Twitter, wie viele Follower der Account hat und wie vielen erfolgt. Wenn ein Tweet sich auf einen anderen bezieht, wird auch die ursprüngliche Botschaft gespeichert.”

Im Normalfall stellt Twitter nur begrenzte Möglichkeiten zur Suche und Datenauswertung bereit. Die Suchfunktion ist beispielsweise auf 1500 Einträge beschränkt. Ältere, viel diskutierte Beiträge werden daher nach einiger Zeit nicht mehr aufzufinden sein. Wer Zugang zu diesen Daten haben möchte, muss dafür bezahlen. Wie zeit-online berichtet, gibt es bereits mehrere Firmen, die sich auf die Bereitstellung dieser Daten spezialisiert haben, und verschiedene Angebote für Interessenten bereitstellen. Hierbei stellt sich wiederum die Frage nach dem Umgang mit Nutzerdaten.

“Selbstverständlich ist Veröffentlichung das primäre Ziel des Dienstes. Vielen Nutzern ist aber wohl nicht klar, was die Vernetzung vermag. Aus vielen Einzelinformationen lassen sich völlig neue Erkenntnisse ableiten – im Zweifel auch solche, die mehr über die Nutzer verraten, als ihnen lieb ist. Damit ist auch erklärt, warum der Dienst ebenso wie Google oder Facebook kostenlos ist und bleiben wird: Viele sollen kommen. Umsonst aber ist das nicht. Die Nutzer zahlen mit ihren Daten – und die sind Geld wert.”

 

 

 

 

Vielzahl der Deutschen fühlt sich von Informationen im Alltag überflutet

Eine Studie im Auftrag des Hightech-Verbandes BITKOM mit 1000 Befragten hat ergeben, dass sich 31 % der Deutschen häufig von der Vielzahl an Informationen überflutet fühlen, weitere 30 % immerhin manchmal. Dabei wirken verschiedene Informationskanäle wie das Fernsehen, Radio, Internet, Handy und Telefon zusammen.

Am stärksten geht die Informationsüberflutung dabei von dem Fernsehen aus, wie 71 % der Befragten angaben. Das Fernsehen steht laut Bericht von BITKOM auch an erster Stelle der Häufigkeit des Medienkonsums. Das Internet wurde dagegen „nur“ von 43 % der Befragten als Quelle der Informationsüberflutung genannt.

In Bezug auf die verschiedenen Generationen zeigte sich nach BITKOM, dass sich vor allem ältere Menschen einer Überflutung durch Informationen und Informationszugänge ausgesetzt fühlen. Dies gaben 39 % der Deutschen ab 65 Jahren an. Die jüngeren Generationen dagegen sind den Umgang mit einer großen  Menge an Informationen eher gewöhnt. Hier sagten nur 7 % der 14- bis 29-Jährigen, dass sie sich von Informationen überflutet fühlen.

Auch zeigt die Studie, dass Beruf und Privatleben durch die neuen Medien weiter verschmelzen. So sind mit 29 % der Berufstätigen fast jeder Dritte auch außerhalb der Bürozeiten jederzeit erreichbar, vor allem auch abends. Nur noch 12 % der Berufstätigen sind nie in der Freizeit erreichbar und nur 14 % in Ausnahmefällen.

Ebenfalls hat die Bedeutung beruflicher E-Mails zugenommen. 80 % der Nutzer schauen permanent oder mehrfach täglich nach neuen Nachrichten. Mit 55 % der Befragten würde die Mehrheit nur noch maximal einen Tag auf ihre dienstlichen E-Mails verzichten.

Daher rät der Verband zu bewussten Kommunikationspausen, um sich zu erholen oder konzentriert arbeiten zu können und gibt gezielte Tipps für den Umgang mit dem Handy und E-Mails (siehe Artikel), damit ein Abschalten ohne zu viel zu verpassen auch erfolgreich ist.