Archiv für den Monat: April 2010

Der mobile Ausstellungsbegleiter

Ab nächsten Montag können sich Besucher des Skulpturenparks in Köln Informationen zu den einzelnen Kunstwerken sowie deren Künstlern direkt auf ihrem Handy anzeigen lassen. Der sogenannte Mobile Art Guide ist ein neuartiges Ausstellungsinformationssystem und wird von der Stiftung Skulpturenpark Köln vorgestellt, wie report-k berichtet.

Wenn der Besucher mit der Kamera seines Mobiltelefons den Barcode, der auf jeder Hinweistafel mit Informationen zu Künstlername und Werktitel angebracht ist, fokussiert, lädt das System automatisch multimediale Informationen zu dem jeweiligen Kunstwerk.

Im Anschluss können dann mit dem Handy laut report-k neben Text- oder Bildinformationen auch Audioinformationen abgerufen werden. Um diese Funktion nutzen zu können, muss ein Barcode-Reader aus dem Internet heruntergeladen werden.

Auf dem Bild ist die Skulptur von Martin Willing aus dem Skulpturenpark zu erkennen.

Der mobile Ausstellungsbegleiter

Foto: D. Pfeil

Mit dem mobilen Ausstellungsbegleiter zeigt sich ein weiteres Beispiel, wie die neuen Medien einen einfachen und schnellen Zugang zu Infor-  mationen von unterwegs ermöglichen. In diesem Fall erfolgt der Ein-  satz der neuen Medien in der Freizeit, wo für interessierte Besucher die Nutzung des Mobile Art Guide mit Sicherheit einen Anreiz bietet.

Thementag “Rundum digital – und glücklich?”

Am kommenden Sonntag und Montag (18. + 19.04.2010) gibt es bei WDR 3 und WDR 5 einen Thementag mit dem Titel “Rundum digital – und glücklich?”, auf den wir hiermit hinweisen möchten. In 15 Sendungen über den Tag verteilt werden dabei verschiedene Aspekte und Fragestellungen thematisiert, die mit der schnellen Entwicklung und den Möglichkeiten des Internets sowie deren Auswirkungen auf unsere Arbeits- und Lebensbereiche zusammenhängen. Nähere Informationen lassen sich der Programmvorschau entnehmen.

Bürgerhaushalt Lichtenberg 2012

Ein Beispiel für eine kontinuierliche Beteiligung der Bevölkerung zu Fragen des Haushalts stellt der Bezirk Lichtenberg im Nordosten Berlins dar. Dort gibt es dieses Jahr bereits zum sechsten Mal den Bürgerhaushalt Lichtenberg, bei dem die Bürger die Möglichkeit haben, Ideen und Vorschläge zum Haushalt und möglichen Vorhaben oder Sparmaßnahmen einzubringen.

Im Jahr 2005 wurde erstmals eine Online-Beteiligung für den Haushalt 2007 durchgeführt. Seitdem findet jedes Jahr eine solche Beteiligung statt. Dieses Jahr können Vorschläge für 2012 abgegeben werden. Die Bürgerbeteiligung in Lichtenberg besteht neben dem Online-Dialog aber auch ergänzend aus einem Stadtteil-Dialog in den 13 Stadtteilen sowie aus der Möglichkeit, sich schriftlich zu beteiligen.

Zwischen dem 01.04.2010 und dem 30.07.2010 können online von den Bürgern Vorschläge abgegeben, kommentiert und diskutiert werden. Parallel dazu findet in dem gleichen Zeitraum auch der Stadtteil-Dialog vor Ort statt. Vom 01. bis zum 16.09.2010 können dann die Vorschläge online von den Teilnehmern bewertet werden. Die zehn bestbewer-  teten Vorschläge werden der Politik übergeben, welche dann über deren Umsetzung entscheidet.

Laut der Statistik auf der Homepage zum Bürgerhaushalt sind aktuell bereits 2.720 Personen registriert, was nach den jetzt vergangenen zwei Wochen bereits mehr Teilnehmer sind als im gesamten Zeitraum des letzten Bürgerhaushaltes. Dort betrug die Anzahl der registrierten Teilnehmer 2679, vor zwei Jahren 2438. Es lässt sich erkennen, dass die Zahl der Teilnehmer kontinuierlich seit dem Beginn ansteigt.

Auch die Zahl der Seitenaufrufe seit dem 01.04. ist bereits mit 36.531 sehr hoch. Im Durchschnitt sind das etwas mehr als 2400 Aufrufe am Tag. Aus der steigenden Teilnehmerzahl und der nicht geringen Anzahl an Vorschlägen kann man ableiten, dass die kontinuierliche Durchführung des Bürgerhaushaltes sich bewährt und die Bürger die Möglichkeit wahrnehmen, sich zu beteiligen und das Umfeld in ihrem Bezirk mitzugestalten.

Der Bezirk Lichtenberg hat eine Übersicht mit einer Erläuterung der Ziele, Beteiligungsmöglichkeiten und Verfahrensabläufen ebenso wie eine ansprechende und umfangreiche Broschüre zu dem Bürgerhaushalt Lichtenberg erstellt. Auf der Homepage gibt es weitere Informationen.

Wie verteilt sich die Nutzung von Social Networks?

Auf Grundlage der AGOF Internet Facts des 4. Quartals 2009 (Arbeitsgemeinschaft Online Forschung) stellte die Agenturgruppe Plan.Net den Versuch an, die regionale Verteilung der Nutzung der größten deutschen Social Networks zu analysieren.

Ziel der Analyse von Plan.Net war es, die Höhe der Nutzung und die Reichweite der größten deutschen Social Networks zu erfassen. Darauf basierend sollte herausgearbeitet werden, in welchen Regionen bzw. Bundesländern welche Social Networks am stärksten genutzt werden. Die Untersuchung ist gut geeignet, um einen Überblick über mögliche Unterschiede der Verteilung innerhalb Deutschlands zu erhalten.

Eine umfassende Auswertung und ein tiefergehender Vergleich zwischen den einzelnen Social Networks war nicht Ziel der Analyse und in deren Rahmen wahrscheinlich auch nicht möglich. Plan.Net kommt zu dem Ergebnis, dass die Nutzung von Social Networks in ihrer Verteilung stark regional geprägt und dementsprechend nicht gleichmäßig verteilt ist.

Die Ergebnisse zeigen, dass im Norden und Osten des Landes MeinVZ und StudiVZ dominierend sind. Hier zeigt sich ein deutlicher Gegensatz zwischen dem Norden Deutschlands und dem Süden (siehe Präsentation). Das Netzwerk wer-kennt-wen ist in Bezug auf die überdurchschnittliche Nutzung begrenzt auf den Südwesten mit Rheinland-Pfalz, Saarland und Hessen. Kwick wird nur in Baden-Württemberg häufig genutzt und in Bayern hat sich lokalisten.de durchgesetzt.

Im Vergleich zwischen SchülerVZ und Schueler.cc (Schueler Community Center) zeigt sich eine Dominanz von SchülerVZ im Nordwesten Deutschlands (Schleswig-Holstein, Niedersachsen, NRW), während Schueler.cc im Südosten (Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Sachsen, Thüringen und Bayern) dominiert, wie auch die Präsentation veranschaulicht. Für Facebook war Plan.Net eine vergleichbare Auswertung nach Bundesländern nicht möglich.

Es hat sich in Deutschland innerhalb der einzelnen Themenausrichtungen bzw. Netzwerktypen kein wirklich dominierendes Social Network durchgesetzt, so dass das Angebot recht groß ist. Plan.Net führt als eine mögliche Erklärung dafür die föderale Struktur Deutschlands an, wodurch eine starke regionale Prägung des sozialen Lebens entsteht. So können sich auch die Nutzungsmuster innerhalb mehrerer Regionen unterscheiden, auch wenn natürlich noch eine Reihe weiterer Einflussfaktoren eine Rolle dabei spielen.

Zum Beispiel werden Social Networks laut Plan.Net dazu genutzt, um die eigenen Freundeskreise aus dem „realen“ Leben abzubilden und weiter auszubauen. Als ein anderer Punkt wird genannt, dass das Engagement von Personen in einem bestimmten Netzwerk davon abhängt, ob das eigene (vorwiegend auch räumliche) soziale Umfeld dort vertreten ist, so dass sich Netzwerke in abgegrenzten Regionen mit der steigenden Anzahl an Nutzern ausbreiten können.

Die Gesamtanzahl der bestehenden Social Networks ist wesentlich umfangreicher als die, die in die Analyse aufgenommenen wurden. Auch sind die einzelnen Social Networks sind in ihrer Zielsetzung sehr vielfältig und auf unterschiedliche Zielgruppen ausgerichtet, so dass aus der herausgearbeiteten Verteilung der Nutzung keine weiter gehenden Informationen abgeleitet werden können.

Dennoch wäre eine nähere Betrachtung der Gründe, die zu unterschiedlichen Häufigkeiten in der Nutzung führen, interessant und bedeutend. Zu Bedenken ist auch, dass sich die Größe der Vernetzung je nach Zielgruppe und Aktionsradius unterscheiden kann. Schüler und Jugendliche werden mit Sicherheit viele Kontakte in ihrem regionalen Umkreis pflegen und knüpfen, während Erwachsene als mögliche mobilere Personengruppe auch vermehrt innerhalb Deutschlands oder länderübergreifend Kontakte pflegen. Damit ergeben sich verschiedene Betrachtungsebenen.

Welche Gründe also tatsächlich eine Rolle für eine unterschiedliche räumliche Ausprägung in der Nutzung von Social Networks spielen, gilt es in diesem Kontext noch näher zu erforschen, auch wenn dies auf Grund der schnellen Veränderbarkeit des Nutzungsverhaltens an sich aber auch der beeinflussenden Rahmenbedingungen unter Umständen komplex ist.

Zum Stand von Digitalisierung & Vernetzung und deren Entwicklung in der Zukunft

Die im Februar veröffentlichte Studie „LIFE – Digitales Leben“ stellt die Ergebnisse einer Befragung von 10.545 Konsumenten sowie 56 Experten zu ihrem Umgang mit und der Bedeutung von digitalen Medien dar. Die Befragung erfolgte in Deutschland, Großbritannien, Ungarn, Südkorea und den USA und wurde von Prof. Dr. Thomas Hess mit Begleitung der Deutschen Telekom durchgeführt.

Die Studie geht zum einen der Frage nach, wie sich der Umgang der Konsumenten mit den digitalen Medien in der heutigen Zeit gestaltet und wie er in Zukunft aussehen wird. Zum anderen wird die Vernetzung durch die digitalen Medien in verschiedenen Lebensbereichen betrachtet. Dazu zählen die folgenden Bereiche: Freizeit und Wohlbefinden, Familie und Freunde, Arbeiten und Lernen, Materielles und Finanzielles, Sicherheit, Gesellschaft und Gemeinschaftsleben sowie Gesundheit und Fitness.

Somit zählen zu den Schwerpunkten der Studie nicht nur das Herausarbeiten des aktuellen Stellenwertes der digitalen Medien in unserem Leben, sondern auch der zeitlichen Veränderung von Digitalisierung und Vernetzung sowie der Ansprüche an die Telekommunikationsangebote. Auf Grund der Befragung in den unterschiedlichen Ländern können auch internationale Vergleiche aufgestellt werden.

Bei den Konsumenten werden drei Gruppen unterschieden: Die Digitale Avantgarde, zu der 18,9 % der Deutschen zählen, der Digitale Mainstream (47,7 %) und die Digitalen Nachzügler (33,4 %).  Diese Gruppen unterscheiden sich in Bezug auf die Nutzung der digitalen Medien. An Hand des Vergleichs der Ergebnisse mit der Gruppe der Digitalen Avantgarde können der Studie nach mögliche Tendenzen für zukünftige Entwicklungen in den einzelnen Lebensbereichen abgeleitet werden.

Die zentralen Ergebnisse der Studie sind:

–   Für 85 % der Deutschen ist der Umgang mit den digitalen Medien ein selbstverständlicher Bestandteil ihres Lebens. Dabei schätzen     50 % den mobilen Zugriff auf die technischen Geräte.

–  64 % der Deutschen gaben an, dass die heutigen Internetangebote und technischen Geräte durch die damit einhergehende Vernetzung ihre Lebensqualität erhöhen.

–   Bei den Breitbandanschlüssen prognostizieren Experten in Deutschland bis 2015 eine Verdopplung auf 36 Mio. Anschlüsse. Ebenfalls soll es mögliche Datenübertragungsgeschwindigkeiten von mehr als 100 Mbit/Sekunde geben.

–   Die Nutzung von modernen Kommunikationsformen nimmt zu; zum Beispiel sind 50 % der Befragten Mitglied in einem Social Network.

–   Die digitale Vernetzung erhöht sich nach Einschätzung der Experten in allen Lebensbereichen.

In Bezug auf die einzelnen Lebensbereiche wurde herausgearbeitet:

–   In der Freizeit haben die digitalen Medien eine hohe Bedeutung, da sich 72 % der Befragten ihre Freizeit ohne Telekommunikation und Internet nicht mehr vorstellen können.

–   Für 57 % spielt die Vernetzung mit der Familie und mit Freunden eine wichtige Rolle. 51 % könnten ohne Internet und Telekommunikation Freundschaften und die Beziehung der Familie nicht aufrecht erhalten.

–  Der Trend führt zu mobilem und internetbasiertem Arbeiten, da 63 % der Befragten für ihre Arbeit auf das Internet angewiesen sind.

–  Das digitale Einkaufen und der Online-Preisvergleich nehmen an Bedeutung zu.

Weitere Informationen über die Studie, ihren Aufbau, Beschreibungen zu den Ergebnissen und ein Ausblick auf die Zukunft gibt es auch auf der Homepage der Studie “Digitales Leben”.